Den Startschuss zum Projekt "Blühender Naturpark" im Kreis hat die IHK Nordschwarzwald zusammen mit der Stadt Freudenstadt und dem Naturpark gegeben (von links): Karl-Heinz Dunker, Adrian Probst (beide Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord), Heiko Knappschneider, Elke Schönborn (beide IHK Nordschwarzwald), Manfred Kraft (Landesverband Badischer Imker) und Claus Grieshaber (Baubetriebsamt). Foto: Schönborn Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturpark: Erste Blumenwiese des Gemeinschaftsprojekts entsteht in Freudenstadt

Schön fürs Auge und gut für die Natur: Beim Bildungszentrum der IHK Nordschwarzwald in Freudenstadt wurde die erste Wildblumen-Wiese des Projekts "Blühender Naturpark" gesät. Weitere sollen bald folgen.

Kreis Freudenstadt. Seit dem vorigen Jahr engagieren sich der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und der Landesverband Badischer Imker auf diese Weise für mehr ökologische Vielfalt in der Region. Brachliegende Flächen werden mit gebietsheimischen Saatmischungen eingesät, damit darauf zahlreiche Wildblumenarten wachsen können, heißt es in einer Pressemitteilung.

Rund 30 Städte, Gemeinden, Kreise und Unternehmen aus dem Naturpark nehmen in diesem Jahr an dem Projekt teil – darunter nun auch die IHK Nordschwarzwald. Elke Schönborn, Leiterin der Tourismus-Akademie im IHK-Bildungszentrum in Freudenstadt, und Heiko Knappschneider, Leiter der Umwelt Akademie, säten jetzt zusammen mit Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker die erste Wildblumenwiese im Landkreis Freudenstadt ein. Unterstützt wurden sie dabei vom Leiter des Baubetriebsamts der Stadt Freudenstadt, Claus Grieshaber, und vom Obmann für Bienenweide des Landesverbands Badischer Imker, Manfred Kraft.

Die rund 200 Quadratmeter große Blühfläche liegt direkt neben dem IHK-Bildungszentrum in Freudenstadt. Vorbereitet wurde die Fläche von Mitarbeitern des städtischen Baubetriebsamts. "Wir haben den Rasen entfernt und die Fläche mehrfach gepflügt. Die Stadt freut sich, mit dieser Unterstützung zu einem derart wichtigen Projekt beitragen zu können", erklärte Claus Grieshaber.

Region lebt von der Natur

"Unsere Region lebt wesentlich von einer intakten Natur und einem lebendigen Landschaftsbild. Die Schaffung von Lebensräumen, in denen Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln und weitere Insekten Nahrung finden, ist für uns deshalb auch vor dem Hintergrund eines ganzheitlichen und nachthaltigen Denkens eine wichtige Aufgabe", so Heiko Knappschneider. Seine Kollegin Elke Schönborn ergänzte: "Wir von der Wirtschaft haben ein großes Interesse daran, dass unsere Region lebenswert bleibt. Mit dem Projekt Blühender Naturpark tragen wir somit direkt zur Stärkung des Standorts Nordschwarzwald bei." Karl-Heinz Dunker vom Naturpark zeigte sich sehr erfreut über die Aussaataktion in Freudenstadt: "Mit unserem Projekt möchten wir den Naturpark blumenbunt machen und die Menschen für die Bedeutung unserer heimischen Insekten sensibilisieren."

Insgesamt 60 000 Quadratmeter Fläche werden in diesem Jahr mit heimischen Wildblumensamen eingesät. Um für das Projekt zu werben, wird auch eine Wanderausstellung in den beteiligten Gemeinden und Städten zu sehen sein.

Neben Kommunen und Landkreisen können auch Unternehmen und Privatpersonen das Projekt als "Blumenwiesenpaten" unterstützen. Ein Starterpaket kann über die Geschäftsstelle des Naturparks angefordert werden.

In Deutschland gibt es 564 Arten von Bienen, die Honigbiene ist nur eine davon. Alles andere sind Wildbienen, darunter 32 Hummelarten. Über die Hälfte zählen zu den gefährdeten Arten. 147 Arten ernähren sich von einer einzigen Blütenart. "Schon deshalb ist die Artenvielfalt auch bei den Wildblumen wichtig. Bienen brauchen eine gesunde, durchmischte Natur, dann sind sie selbst gesund", erklärte Manfred Kraft vom Landesverband Badischer Imker. Vielerorts sei die Artenvielfalt bei den Wildblumen durch moderne Landwirtschaft und intensive Pflege von Grünflächen stark zurückgegangen. Dies wirke sich auch auf die Vielfalt von wilden Insekten wie Wildbienen, Hummeln, Faltern, Schmetterlingen und sogar Feldvögeln aus, so Kraft.