Die Stimmung ist bei Christoph Klumpp und Jonathan Siegel derzeit so prächtig wie das Wetter in Lillehammer. Foto: Klumpp Foto: Schwarzwälder-Bote

Skispringen: Jonathan Siegel springt in allen drei Durchgängen vorne mit

Von Arno Schade

Traumwetter, eine stimmungsvolle Eröffnungsfeier und gute erste Trainingssprünge. Die Olympischen Winter-Jugendspiele in Lillehammer haben für Jonathan Siegel und seinen Trainer Christoph Klumpp sehr gut begonnen.

"Wir haben hier minus zehn Grad und strahlend blauen Himmel", so Christoph Klumpp gestern am zweiten Tag der Winterspiele, die am Freitag Abend mit einer bunten Feier im Auslauf der Olympiaschanze mit prominenter Beteiligung eröffnet worden waren. Das Olympische Feuer wurde von Prinzessin Ingrid Alexandra von Norwegen entzündet, nachdem sie zuvor von Norwegens Langlauf-Star Marit Björgen ins Stadion getragen worden war. Gemeinsam, und nicht wie bei Olympischen Spielen nach Nationen getrennt, liefen die rund 1100 Teilnehmer aus 71 Nationen zur Feier ein.

"In Lillehammer wird alles getan, um den jungen Sportlerinnen und Sportlern beste Bedingungen zu bieten", lobt Christoph Klumpp die Organisatoren der Jugendspiele, bei denen die meisten Sportanlagen der Olympische Spiele von 1994 genutzt werden. Vorbildlich seien auch die Unterkünfte in einem zwar nicht luxuriösen, aber mit allem Notwendigen und vielen Freizeitmöglichkeiten ausgestatteten Olympischen Jugenddorf.

Mit den ersten drei Trainingssprüngen hat für Jonathan Siegel gestern auch das sportliche Programm begonnen. "Seine Grundform passt; zum Einzelwettkampf am Dienstag hin kann er aber noch etwa zehn Prozent drauflegen", kommentierte Christoph Klumpp den ersten Kräftevergleich der 19 teilnehmenden Springer. Unter ihnen kristallisierte sich mit dem Slowenen Bor Pavlovcic der von Klumpp bereits im Vorfeld am höchsten gehandelte Springer als Topfavorit heraus. In allen drei Durchgängen belegte der gerade auch erfolgreich im Weltcup gestartete Pavlovcic den ersten Platz und erreichte im zweiten Versuch mit 99 Metern auch die Tagesbestweite.

Hinter dem Slowenen werden sich vier bis fünf Springer um die beiden weiteren Plätze auf dem Siegertreppchen streiten, so die Einschätzung des Trainers nach dem gestrigen Tag. Dazu zählt auch Jonathan Siegel, der mit 92 Metern und Platz vier startete, dann mit 92,5 m auf Platz zwei, und im dritten Durchgang mit 90 Metern auf Rang drei landete. Einen starken Eindruck hinterließ auch der Norweger Marius Lindvik, der mit seinen 92 Metern des dritten Trainingssprungs nach Punkten sogar gleichauf mit Pavlovcic lag. Sehr konstant präsentierte sich auch der Finne Andreas Alamommo auf den Rängen zwei, vier und fünf, der im ersten Durchgang mit 97 Metern glänzte.

Zu rechnen ist zudem mit Clemens Leitner aus Österreich und Masamitsu Ito, wobei der Japaner neben zwei ganz starken auch einen schwächeren zweiten Sprung einstreute. "Alle können sich steigern, aber Jonathan kann das auch", erwartet Christoph Klumpp morgen einen spannenden Wettkampf.