Beim ersten Asylcafé im Gemeindehaus der Martinskirche trafen sich Menschen aus vielen verschiedenen Ländern zum gemeinsamen Kaffeetrinken. Ein großes Büfett mit gespendeten Kuchen, belegten Brötchen und Butterbrezeln war vorbereitet worden. Foto: Blaich

Bei Veranstaltung kommen verschiedene Kulturen an Kaffeetisch. Krieg und Perspektivlosigkeit meist Gründe für Flucht.

Freudenstadt - Das erste Freudenstädter Kontakt-Café Asyl war ein voller Erfolg. Nahezu 100 Menschen aus verschiedenen Nationen trafen sich im evangelischen Gemeindehaus der Martinskirche zum Kennenlernen und zum gemütlichen Austausch bei Kaffee und Kuchen.

Es mussten sogar noch mehr Tische als vorbereitet waren geholt und gedeckt werden, damit alle Gäste Platz fanden, so groß war der Andrang beim ersten Kontakt-Café Asyl. Der Arbeitskreis Asyl und der Arbeitskreis Christlicher Kirchen (ACK) hatte den Nachmittag organisiert, und viele fleißige Helfer hatten Kuchen gebacken und halfen bei den Vorbereitungen und beim Kaffeeausschenken mit. Auch eine Freudenstädter Bäckerei und ein Café hatten sich mit Kuchenspenden beteiligt.

Wie der Name schon sagt, war das Hauptziel, Kontakte zu knüpfen, ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschenzwischen Asylbewerbern und Freudenstädtern. Pfarrer Uwe Stierlen begrüßte die Gäste im Gemeindehaus. Sich möglichst an den Tischen zu mischen war die Devise des Nachmittags. Schwarz und Weiß, Jung und Alt gesellten sich zueinander.

Die internationale Atmosphäre mit Menschen aus vielen Nationen sei für ihn eine besondere Freude, sagte Pfarrer Stierlen. Er selbst habe viele Jahre in Tansania in Ostafrika gelebt, erzählte er und übersetzte seine Begrüßungsworte gleich auch ins Englische. Außerdem hatte er für die Gäste ein suahelisches Sprichwort mitgebracht und übersetzte dieses ebenfalls. Diakon Georg Lorleberg von der katholischen Kirche begrüßte die internationalen Kaffeegäste auf Französisch. "In allen Kulturen zeigen wir den Menschen, dass sie uns wichtig sind, indem wir uns mit ihnen gemeinsam an einen Tisch setzen", sagte er.

Auch der evangelische Dekan Werner Trick und seine Ehefrau waren vorbeigekommen. Auf einer Weltkarte an der Wand zeigte so mancher Schwarzafrikaner, von wo er kommt und erzählte seine Geschichte. Oft hörte man als Fluchtursache Krieg und Perspektivlosigkeit in der Heimat.

Menschen aus aller Herren Länder tranken im Gemeindehaus zusammen Kaffee, Tee oder Saft und bedienten sich am reichlich bestückten Kuchenbüfett, ganz zwanglos und fast ohne Programm. Nur ein kleines Willkommenslied stimmte Christa Wilms an, mit dem die Gäste aus Afghanistan, Ghana, Eritrea, dem Kosovo, Albanien, Somalia und Nigeria musikalisch begrüßt wurden. Es wurde eifrig mitgesungen und mitgeklatscht, und Werner Wilms spielte dazu Gitarre.

Für die Kinder war ein Basteltisch vorbereitet worden, an dem sie sich nach dem Essen beschäftigen konnten. "Das erste Kontakt-Café Asyl war ein voller Erfolg", sagte Christa Wilms und gab gleich den nächsten Termin bekannt, denn es soll künftig einmal im Monat stattfinden. Weitere ehrenamtliche Helfer, die sich einbringen wollen und beim Kaffeenachmittag mithelfen möchten, könnten sich noch melden, betonte sie. Das nächste Asylcafé findet am 14. November statt, wieder im evangelischen Gemeindehaus der Martinskirche.