Behindertensport: Andrea Rothfuss im Abfahrtslauf von Panorama wieder auf Platz zwei gefahren.
Die Eindrücke des Trainings haben sich bestätigt beim gestrigen Abfahrtsrennen der IPC-Weltmeisterschaften Ski alpin im Panorama-Resort. Hinter der einmal mehr überragenden Marie Bochet sicherte sich die Loßburgerin Andrea Rothfuss mit deutlichem Abstand die Silbermedaille.
Zweimal Zweite war die Einstockläuferin in den beiden Trainingsfahrten gewesen. Rund viereinhalb Sekunden hatte dabei nach beiden Fahrten auf der etwa 2,2 Kilometer langen "Rollercoaster"-Strecke in Kanada der Abstand zur Französin betragen. Bei gegenüber den Vortagen etwas schnelleren Verhältnissen erwischte die 25-Jährige als erste Starterin der stehenden Frauenklasse gestern einen optisch gelungenen Lauf mit Zug in den Kurven und einer guten Linie. Mit einem zufriedenen Nicken quittierte sie nach dem Ziel ihre Zeit.
Was aber waren ihre 1:36,83 Minuten Wert? Das war anschließend die Frage, und zunächst kam keine der Konkurrentinnen an sie heran. Erst die mit der Startnummer 8 angetretene Titelverteidigerin Marie Bochet hatte eine bessere Zwischenzeit aufzuweisen; wirkte auch auf der Strecke aggressiver und war näher an den 31 Richtungstoren dran. Keine Überraschung daher, als im Ziel für die Französin mit 1:32,81 min eine neue Bestzeit aufleuchtete.
Spannung kam dann noch einmal auf, als die beim zweiten Training nach einer deutlichen Steigerung als drittschnellste gezeitete Amerikanerin Stephanie Jallen unterwegs war. Die noch unerfahrenere oberschenkelamputierte US-Läuferin überzog jedoch ihr Tempo und wurde nach einem Innenskifehler wie drei weitere Starterinnen dieser Klasse von der "Achterbahn" abgeworfen. Bronze ging so an die Russin Mariia Papulova, die in 1:42,12 min ins Ziel kam.
In vier weiteren Rennen, als nächstes im Super-G, hat Andrea Rothfuss bei der am Samstag in Invermere offiziell eröffneten IPC-WM Ski alpin in Kanada noch die Chance, die Siegesserie von Marie Bochet zu durchbrechen.
