Andrea Rothfuss nach ihrem Sieg bei den Paralympics in Sotschi. Foto: Woitas Foto: Schwarzwälder-Bote

Behindertensport: Andrea Rothfuss startet mit zwei Slalomsiegen in die Saison

(asa). Mit zwei Slalomsiegen im niederländischen Landgraaf die alpine Behinderten-Skikäuferin Andrea Rothfuss aus Loßburg in die neue Saison 2015/16 gestartet.

"Die Rennen in einer Skihalle sind wegen der Schneebedingungen und geringeren Hangneigung mit denen im Freien zwar nicht zu vergleichen, dennoch bin ich erst einmal zufrieden", so die Paralympicsiegerin von Sotschi nach dem Gewinn der ersten 200 Europacup-Punkte. Leichte Anpassungsprobleme an die Verhältnisse nach zuvorigen guten Trainingseinheiten auf den Gletschern in Saas-Fee (Wallis, Schweiz) und Hintertux (Tirol, Österreich) hatte sie an den Tagen zuvor noch bei den einleitenden IPCAS-Punkterennen gezeigt. Neben einem denkbar knappen Sieg vor den nur wenige Hundertstelsekunden zurück liegenden Bigna Schmidt aus der Schweiz und der Niederländerin Anna Jochemsen unterlag sie im zweiten Wettbewerb der Österreicherin Verena Schneider recht deutlich.

Als es dann im Europcup Ernst wurde, setzte sich Andrea Rothfuss in den jeweils über drei Durchgänge durchgeführten beiden Rennen jeweils wieder recht deutlich durch. In der Gesamtzeit von 1:34,34 min holte sie sich den Sieg am ersten Tag vor Anna Jochimsen (1:34,93), die beim zweiten Wettbewerb nach Laufbestzeit in Durchgang eins ausschied. So stand der erneute Erfolg der Loßburgerin in 1:37,76 min vor der am Tag zuvor auf Rang drei gelandeten Bigna Schmidt (1:40,26) nie in Frage.

Durch die Monoskifahrerin Anna-Lena Forster feierte das deutsche Skiteam in Abwesenheit der zur "Behinderten-Weltsportlerin des Jahres" gewählten Anna Schaffelhuber in Landgraaf zwei weitere Tagessiege. Für das DBS-Team stehen in einem Zwischenwinter ohne internationale Meisterschaften neben dem Weltcup auch Materialtests und teilweise eine neue Linienwahl im Fokus. "Das sind größere Umstellungen, für die vor Großereignissen keine Zeit bleibt", sagt Bundestrainer Justus Wolf. Daneben liege ein Augenmerk auf der Heranführung des Nachwuchses. "Es sind wieder einige neue Gesichter dabei, die Motivation ist top. Das freut uns", so der Bundestrainer.

Zu diesen neuen Namen zählt auch der Monoskifahrer Rouven Ackermann aus Marschalkenzimmern, dem auch Andrea Rothfuss eine gute sportliche Zukunft prophezeit, "wenn er dabei bleibt." Ackermann verpasste bei einem U17-Slalomrennen in Landgraaf mit einem Rückstand von nur 84 Hundertstelsekunden gegenüber dem Slowenen Jernej Slivnik seinen ersten Sieg nur knapp.

Bei den beiden IPCAS-Punkterennen belegte er gegen starke Konkurrenz als einer der jüngsten Starter die Plätze 15 und 17, wobei er diesmal Slivnik hinter sich lassen konnte.

Nächste Station der alpinen Behinderten-Skiläufer ist die auch international ausgeschriebene Deutsche Meisterschaft vom 11. bis 15. Dezember 2015 im Pitztal (Österreich).