Karl und Claudia Echle vor der Rieger-Orgel der Freudenstädter Taborkirche Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert mit Claudia und Karl Echle widmet sich mit Maria einer der zentralen Gestalten des Advents

Von Gabriele Adrian

Freudenstadt. Den Sonntag "Gaudete", den dritten Advent, hatten Kirchenmusikdirektor Karl Echle und seine Ehefrau, die Sopranistin Claudia Echle, für ein Konzert ausgewählt, das sich inhaltlich ganz mit dem Thema Maria, einer der zentralen Gestalten des Advents, auseinandersetzte.

Werke von Antonio Vivaldi (Arien aus dem Magnificat), Wolfgang Amadeus Mozart (aus der Solosonate "Exsulatae jubilate") und Luigi Cherubini ("Ave Maria") sowie das "Ave Maria" von Cesar Franck und Luigi Cherubini wurden eindrucksvoll von der Sopranistin geboten und sensibel und zurückhaltend von der Orgel begleitet. Im Wechsel erklangen Gesang und Orgel, wobei Karl Echle mit Magnificat-Beiträgen, unter anderem von J. S. Bach dem Choral "Meine Seele erhebet den Herrn", einem "Ave Maria" von Guilmant und abschließend einer kraftvollen Sonate von Rheinberger seine Soli spielte.

Das Magnificat gilt als einer der bedeutendsten und viel diskutierten biblischen Texte, der die Reich-Gottes-Verkündigung Jesu und die Bedeutung seines Kreuzestodes vorwegnimmt, hieß es im Programm. Dabei werden die Stärke Marias und der revolutionäre Aspekt ihres Liedes deutlich gemacht.

Schwerpunktmäßig gehört der Gesang in die Adventszeit, er bereitet die zu erwartende Weihnachtszeit vor. Von Dietrich Bonhoeffer wurde das "Lied der Maria" als das "älteste, leidenschaftlichste und wildeste" beschrieben. Nicht die sanfte, zärtliche und verträumte Maria kommt zum Vorschein, sondern diejenige, die stolz ihren vorgeschriebenen Weg geht. Eindrucks- und hingebungsvoll, mit starker Stimme scheinbar mühelos den ganzen Kirchenraum ausfüllend, sang Claudia Echle von der Orgelempore aus die dramatischen Weisen. Neben den vokalen Vertonungen wurde das Magnificat auch von der Orgel interpretiert mit Musik, die aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammte, aber auch vom romantischen Komponisten Dandrieu aufgenommen wurde. Gläubig und innig erklang in verschiedenen Versionen das "Ave Maria", das neben dem Vaterunser zu den Grundgebeten katholischer Christen zählt und in seinen beiden Teilen den verehrenden Gruß an die Gottesmutter und die Bitte um Fürsprache bei Gott dem Herrn beinhaltet.

Mit großem Applaus bedankten sich die Zuhörer bei den beiden Interpreten für eine Musik, die sich abhob von den in der Adventszeit geliebten Weisen und einen etwas anderen, ernsten Blick auf das biblische Geschehen warf.