Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison – zuvor gegen Tübingen – musste Kevin Grepo sieben Mal in einem Spiel den Ball aus dem Netz fischen. Auch dieses Mal konnte der Keeper einem fast leid tun. Die Fehler passierten nämlich im Aufbauspiel, aus dem der Gegner Kapital schlug. Im Bild trifft Gärtringen per Elfmeter. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesliga: FC Holzhausen kassiert zum zweiten Mal in dieser Saison sieben Gegentore

Der SV Nehren hat beim eindrucksvollen 7:0-Heimsieg gegen den FC Holzhausen mal wieder gezeigt, wie wichtig Selbstvertrauen im Fußball ist.

Von Kevin Schuon

Zu Beginn des Spiels sah es nicht danach aus, dass Nehren sich in den nächsten 90 Minuten in einen Rausch spielen wird und den FC Holzhausen am Ende mit sieben Toren nach Hause schickt. Dass der Gastgeber in den ersten 15 Minuten den Ball dem Gegner überließ und durchaus nervös begonnen hatte, war keinesfalls überraschend. Denn in den letzten Wochen lief es nicht rund beim SV. Aus den letzten vier Spielen holten sie zwei Punkte. Doch warum eigentlich? Wer dieses Spiel gesehen hat, sah eine Mannschaft, die kompakt steht, schnell umschaltet, direkt spielt und effizient im Abschluss ist. So effizient, dass einem Kevin Grepo im Tor der Gäste leidtun konnte.

Die Holzhauser Anhänger fühlten sich an das Spiel gegen Tübingen erinnert. Auch in diesem Spiel hatte Grepo sieben Tore eingeschenkt bekommen. Am Ende verlor seine Mannschaft mit 2:7. Und auch damals waren es die eigenen Fehler im Aufbauspiel, die den Gegner auf die Siegerstraße brachten. Durch einfache Ballverluste im Mittelfeld tankten auch die Nehrener am vergangenen Spieltag Selbstvertrauen. Nach dem zweiten Tor wirkten sie wie beflügelt. Das betonte auch der Coach Dieter König: "Heute haben wir endlich Mal wieder guten Fußball gespielt. Das 1:0 und das 2:0 waren unser Dosenöffner. Dann haben wir nach den schlechten Wochen wieder Selbstvertrauen bekommen." Die Frage, warum eine Mannschaft, die in der Lage ist, eine solche Leistung abzurufen, nicht weiter oben in der Tabelle steht, kann der Coach nicht wirklich beantworten: "Die Liga ist extrem ausgeglichen, das sieht man Woche für Woche. Wie wir dastehen, werden wir erst im März oder April sagen können." Im Moment stehen sie auf Platz neun der Tabelle mit 21 Punkten auf der Habenseite.

Zwei Punkte und einen Platz weiter vorne rangiert der FC Holzhausen. Und auch hier betont Trainer Onur Hepkeskin seit Wochen, dass jede Mannschaft jeden schlagen kann. Das hat man auch letzte Woche beim FC-Sieg gegen Tabellenführer Pfullingen gesehen. Im Spiel gegen Nehren lief es nun umgekehrt. "Bei uns hat heute kein Spieler funktioniert", sagte Hepkeskin nach dem Spiel. Auf dem Platz sah das so aus: viele Fehlpässe und Ballverluste, dazu kaum Torchancen und Unsicherheiten in der Defensive. Diese wurden vor allem immer dann verheerend, wenn die schnellen Außenspieler des Gastgebers in Person von Michael Barth und Benedikt Rammeiser durchbrachen.

"Am Ende war das Ergebnis auch in dieser Höhe verdient", musste Hepkeskin anerkennen. Bleibt zu hoffen, dass der FC Holzhausen sich von dieser Schlappe schneller erholt als nach der schmerzhaften Niederlage gegen Tübingen. Darauf folgten zwei weitere bittere Niederlagen gegen Tuttlingen und Maichingen.