Dornstettens Doppeltorschütze Waldemar Rootermel verwandelte zunächst den Elfmeter zum 1:2 (Bild) und traf dann auch zum Ausgleich. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Umstellungen bei SG Dornstetten führen zum Remis

(gen). SG Dornstetten – FC Rottenburg 2:2 (0:2) . Ein 2:2-Unentschieden, das sich für die SG Dornstetten fast wie ein Sieg angefühlt hat, ist das Resultat der Auftaktpartie des gastgebenden Aufsteigers gegen einen FC Rottenburg, der einen möglichen Sieg verschenkt hat.

Als Schiedsrichter Michael Haas (Balingen) die ersten 45 Minuten beendet hatte, glaubten nur noch die Optimisten im Dornstetter Lager, dass in diesem Spiel noch eine Wende möglich wäre. Tatsächlich aber zauberte Spielertrainer Heiko Kieferle eine taktische Neuausrichtung aus dem Ärmel. Das zuvor verstärkte offensive Mittelfeld wurde zu Gunsten einer Doppel-Sechs-Variante umgebaut. Und mit Neuzugang Martin Schmid kam für Kieferle selbst eine Offensivkraft ins Spiel, die, so der Plan des Spielertrainers, dem Spiel Kultur gibt. Der schnelle Waldemar Rootermel rückte stattdessen in die zentrale Sturmposition, wo die beiden FC-Innenverteidiger Bernd Kopp und Ender Akkus plötzlich einen ganz anderen Wind verspürten.

Allerdings lag bis zu dieser taktischen Umstellung die SG Dornstetten bereits mit 0:2 zurück. Insgesamt wirkten die Gäste bis dahin präsenter, entschlossener und routinierter. Zwar besaß die SG nach etwa 15 Minuten innerhalb kurzer Zeit mehrere Torchancen, von denen Rootermels scharfer Diagonalschuss in der 17. Minute die hochkarätigste war. Auf der anderen Seite aber wurden Nägel mit Köpfen gemacht.

Aus dem Nichts machte Marco Calderaro (20.) in der Folge eines Freistoßes von links mit dem Hinterkopf das 0:1. Eine mustergültige Doppelpass-Kombination von Fabian Grammer auf Calderaro und von dem wieder zurück auf Grammer führte in der 35. Minute zum 0:2, obwohl der Ball direkt vor der Torlinie durch Andreas Weiß geklärt wurde. Grammer aber setzte entschlossen nach und sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung.

Doch zehn Minuten nach Wiederbeginn kam's anders. In der 56. Minute riss Ender Akkus Waldemar Rootermel im 16er um – was korrekt mit einem Strafstoß geahndet wurde. Der Gefoulte schoss selbst platziert unter Philipp Steck hindurch zum 1:2 ein.

Die Rottenburger trafen in der 59. Minute die Latte, insgesamt verschob sich das Spiel nun aber zunehmend zu Gunsten der inzwischen selbstbewussten Dornstetter. Die schlugen tatsächlich noch ein zweites Mal zu. Einem schnellen Pass nach vorne setzte Rootermel entschlossen nach, war tatsächlich vor dem herauseilenden Steck am Ball und stupfte das Leder wiederum unter dem fallenden FC-Keeper hindurch zum 2:2 ins Netz. Der mögliche Siegtreffer wäre am Ende sicher aber zu viel gewesen.

Trainerstimmen:

Heiko Kieferle (SG Dornstetten): Das Halbzeitergebnis nehme ich mit auf meine Kappe, weil unsere geplante Strategie nicht funktioniert hat. Unterm Strich bin ich natürlich voll zufrieden mit dem Punkt, nach dem es zur Pause keineswegs ausgesehen hat. Ich bin stolz auf die Truppe, dass sie die Umstellung im Kader und im Kopf so super geschafft hat.

Erol Türkoglu (FC Rottenburg): Wir haben heute zwei grundverschiedene Halbzeiten gesehen, und haben sicher zwei Punkte verschenkt. Wir hätten den Sack zumachen müssen, stattdessen haben wir in der zweiten Halbzeit völlig den Faden verloren. Dieses Spiel zeigt aber auch, wo wir gerade noch stehen.

SG Dornstetten: Markus Burkhardt, Dennis Böhm, Timo Mattes, Andreas Weiß, Bastian Wennagel, Daniel Kulawig, Dimitry Reser, Heiko Kieferle (46. Martin Schhmid), Ercan Yaman (90. Matthias Weimer), Thomas Heinz, Waldemar Rootermel.

FC Rottenburg: Philipp Steck, Halil Kaya Basar, Holger Lidtke, Bernd Kopp, Ender Akkus (78. Patrick Weiss), Arthur Engraf, Gianluca Mongioj, Björn Straub, Marco Calderaro, Sandro Esser, Fabian Grammer (65. Daniel Gall).

Zuschauer: 150.

Schiedsrichter: Michael Haas, Balingen.

Tore: 0:1 (20.) Calderaro, 0:2 (35.) Grammer, 1:2/2:2 (56., Elfmeter, 76.) Rootermel.