Gebühren: Tarife steigen zum 3. Oktober / Diskussion um Schwimmschule

Freudenstadt-Wittlensweiler. Baden im Hallenbad Wittlensweier wird ab Montag, 3. Oktober, teurer.

Die Erhöhung der Eintrittspreise beschloss der Gemeinderat Freudenstadt am Dienstag mehrheitlich. Die Stadt begründet diesen Schritt mit steigenden Kosten für Steuern, Energie und Personal. Zuletzt waren die Gebühren vor sieben Jahren gestiegen.

Jahreskarten für Frühschwimmer gibt es keine mehr; die Bäderbetriebe wollen damit das Preissystem "weiter vereinfachen". Die Eintrittspreise für Schulen und Vereine wie DLRG und Rheumaliga berechnen sich nach den aktuellen Zehner-Karten.

Für Erwachsene steigt der Einzeleintritt auf 3,50 Euro (bislang 3,20) und für die Sauna auf acht Euro (7,05). Die Zehner-Karte kostet dann 30 Euro (25) fürs Bad und 68 Euro (56,40) für die Sauna. Der Einzeleintritt für Kinder ab fünf Jahre (bislang sechs Jahre) steigt von 2,10 auf 2,30 Euro. Auch für die gesamten Aqua-Kurse gelten dann höhrer Preise.

Eine Diskussion lösten die höheren Beckengebühren für eine private Schwimmschule; statt 20 Euro sollen künftig 60 Euro pro Stunde fällig werden. Die Inhaberin bezeichnete die 200-prozentige Erhöhung in einem Brief an Gemeinderat, Schwimm- und Förderverein, Forchenkopfschule Ortschaftsrat und Oberlinhaus als "absolut utopisch und in keinerlei Weise gerechtfertigt". Bei solch "horrenden Badegebühren" könne sie in Wittlensweiler wohl keine Kurse mehr anbieten.

Auch Stadträtin Bärbel Altendorf-Jehle (BA) fand den Sprung als "schon herb". Unterstützung erhielt sie von Daniela Sabjan (SPD). Das Versäumnis liege wohl bei der Stadt; die hätte es versäumt, schon früher die Gebühr zu erhöhen. Der jetzige Sprung sei zu groß. Ihr Antrag, erst mal auf 40 Euro zu erhöhen, fiel aber durch.

OB Julian Osswald wies die Ankündigung, keine Kurse mehr anzubieten, als "Drohkulisse" zurück. Die Stadt müsste die Gesamtinteressen wahren, die neue Gebühr sei für die Schwimmschule "immer noch auskömmlich". Es sei auch nicht Aufgabe der Stadt, ein privates Angebot "zu subventionieren". Außerdem könne es nicht sein, dass eine Firma finanziell günstiger gestellt werde als die Vereine.

Zuvor hatte bereits der Ortschaftsrat Wittlensweiler die neuen Gebühren abgesegnet. Das Hallenbad bleibt immer noch ein Zuschussbetrieb. Allerdings erhofft sich die Stadt Freudenstadt aufgrund der aktuellen Besucherzahlen rund 20 000 Euro Mehreinnahmen im Jahr.