Vor dem Neubau (von links): Heimbeirat Heinz Lehmann, die Vorstandsmitglieder Theo Blum, Eberhard Kuttruff, Wilhelm Dengler und Peter Dombrowsky, Architekt Matthias Jarcke, Landrat Klaus Michael Rückert, Geschäftsführerin Sonja Baur und Oberbürgermeister Julian Osswald Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Psychosoziale Hilfsgemeinschaft weiht Haus im Gebiet Kohlstätter Hardt ein

Von Gabriele Adrian

Freudenstadt. Der Neubau der psychosozialen Hilfsgemeinschaft "Die Treppe" im Baugebiet Kohlstätter Hardt in Freudenstadt wurde offiziell eingeweiht. Nachdem die 18 Bewohner das Haus bereits Mitte Oktober bezogen hatten und sich einleben konnten, wurde das Gebäude mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür den Besuchern vorgestellt.

Wilhelm Dengler, Vorstandsvorsitzender der Hilfsgemeinschaft "Die Treppe", freute sich, während der Einweihungsfeier im eigens aufgestellten Festzelt Vertreter aus Politik, den Architekten, Mitglieder des Heimbeirats und viele Gäste, unter ihnen auch Handwerker und ehrenamtlich Mitarbeitende begrüßen zu können.

Nach fünfjähriger Vorbereitungsphase und einer Bauzeit von einem knappen Jahr könne das "Haus am Kohlstätter Hardt" seiner Bestimmung übergeben werden, hob Dengler hervor. Alkoholabhängige Menschen haben hier eine neue Heimat gefunden, Menschen, die an einer psychiatrischen Erkrankung leiden, die zunächst mittels Entgiftung, Entwöhnung und Nachsorge wieder in ein selbst verantwortliches Leben zurückkehren sollen. "Rückfälle gehören leider oft mit dazu", so der Chefarzt der psychiatrischen Klinik des Freudenstädter Krankenhauses. Die "Treppe" brauche das neue Haus, in dem unter fachlicher Anleitung daran gearbeitet wird, um die Bewohner in ein neues, suchtfreies Leben zu begleiten.

Landrat Klaus Michael Rückert nutzte den Begriff der Treppe als Zeichen dafür, dass die Menschen Schritt für Schritt immer höher hinauf steigen, um ihr hoch gestecktes Ziel zu erreichen. Auch wenn manchmal Wendeltreppen die Sicht zunächst versperrten, könnten am Ende die letzten Stufen erklommen werden.

Oberbürgermeister Julian Osswald erinnerte daran, dass es ihm gemeinsam mit seinem Bürgermeister-Kollegen Gerhard Link gelungen war, das zunächst aufkeimende Misstrauen der Anwohner gegen die Einrichtung zu zerstreuen, indem man sie zu einem aufklärenden Gespräch eingeladen hatte und damit viele Ängste ausräumen und das Verständnis für die erkrankten Mitmenschen fördern konnte. Das ganz nach Schwarzwald-Manier holzverkleidete Haus habe sich nun zum Vorzeigeobjekt entwickelt.

Architekt Matthias Jarcke hob stolz die kurze Bauzeit, die ansprechende Holz-Beton-Konstruktion, die strikte Einhaltung des vorgegebenen Kostenrahmens, wie auch die hervorragenden Arbeiten der Handwerker hervor und betonte, dass das Haus streng auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten sei.

Vom Heimbeirat sprach Heinz Lehmann, der bei aller Freude auch hervorhob, dass man dennoch ein wenig Heimweh nach dem nun verlassenen "Haus Silberwald" in Hallwangen verspüre.

Auch Geschäftsführerin Sonja Baur reihte sich in die Rednerliste ein und lobte die zum Verband gehörenden Institutionen. Sie dankte den Geldgebern sowie dem Kreissozialamt, dem Landessozialamt, dem Kreistag, dem Gemeinderat, den Mitarbeitern, den Ehrenamtlichen und den Klienten für ihre Unterstützung. Nur gemeinsam sei der Neubau möglich gewesen. Schwungvoll musikalisch bereichert wurde die Veranstaltung von der Combo des Freudenstädter Kepler-Gymnasiums unter der Leitung von Christoph Ruetz.