Die Eisweiher in Lauterbad waren einst Heimat zahlreicher Libellensorten. Fotos: Brandt/Bria Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt, Landkreis und Regierungspräsidium wollen mehr Artenreichtum an ehemaligen Eisweihern

Freudenstadt-Lauterbad. Die ehemaligen Eisweiher in Freudenstadt-Lauterbad werden in den kommenden Wochen im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe umfangreichen Baumaßnahmen unterzogen. Der Grund: Eine seltene Libellenart soll sich in den Weihern wieder ansiedeln.

Anlass für die anstehenden Arbeiten ist der Erhalt des Lebensraums für eine hochgradig bedrohte Libellenart, die Glänzende Binsenjungfer (Lestes dryas). Den anstehenden Baggerarbeiten waren im Februar 2013 Vorarbeiten durch die Auszubildenden des Stadtwalds Freudenstadt vorausgegangen.

In den 90er-Jahren waren die Eisweiher in Lauterbad noch Verbreitungsgebiet vieler Libellenarten. Mittlerweile sind diese Gewässer aber stark beschattet und trocknen zu früh aus. Deshalb fand die ehemals in großem Bestand vorkommende Glänzende Binsenjungfer zuletzt keinen Lebensraum mehr.

Die bevorstehenden Baumaßnahmen haben zum Ziel, die Lebensbedingungen für die Libellenart wiederherzustellen, heißt es aus dem Freudenstädter Rathaus. Die Gewässer werden entschlammt und so umgestaltet, dass sie wieder längere Zeit im Jahr Wasser führen. Von den Witterungsbedingungen hängen die Bauarbeiten ab dem 18. August ab. Die Stadt Freudenstadt, die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis Freudenstadt und das Regierungspräsidium Karlsruhe kooperieren bei den erforderlichen Maßnahmen eng miteinander, so Pressesprecher Patrick Birnesser. Die Verantwortlichen erwarten sich von den Arbeiten, dass sich die Libellenart zeitnah an dem wiederangelegten Biotop ansiedelt.

Die Glänzende Binsenjungfer ist auf der Roten Liste in Baden-Württemberg als stark gefährdet eingestuft und wird deshalb im Artenschutzprogramm "Libellen" bearbeitet. Dabei handelt es sich um ein Programm des Landes Baden-Württemberg, mit dem das Aussterben weiterer Arten im Land durch praktische Maßnahmen verhindert werden soll.