Der Verein Musica Sacra fördert die evangelische Kirchenmusik in Freudenstadt / Auch Katholiken aktiv
Freudenstadt. Vor zehn Jahren wurde er gegründet, zwischenzeitlich zählt er gut 145 Mitglieder: Der Verein Musica Sacra hat sich der Förderung der evangelischen Kirchenmusik verschrieben. Dennoch funktioniert das mit der Ökumene in dem Freudenstädter Verein richtig gut.
Zur jährlichen Mitgliederversammlung konnte Vorsitzender Gerhard Link über 40 Mitglieder begrüßen.
Pfarrer Gerhard Radunz, Geschäftsführer des Vereins, widmete sich in seiner Andacht zur Jahreslosung dem menschlichen Drang, sich selbst mit anderen zu vergleichen. Daraus, so Radunz, entstünden immer wieder Gefühle wie Neid oder Hass, die dann unter Umständen in Streit mündeten. Erkenne man sich selbst aber als einzigartigen Teil der göttlichen Schöpfung – inklusive aller Gaben, Fähigkeiten, Grenzen und Fehlern – werde es möglich, den Anderen anzunehmen. Die Beisitzer Jörg Michael Sander und Werner Wilms umrahmten die Andacht mit selbst verfassten Kanons.
In seinem Geschäftsbericht ging Radunz zunächst auf das zehnjährige Jubiläum ein, das dem Verein im Januar ins Haus stand. Obwohl gezielt zur Förderung der evangelischen Kirchenmusik in Freudenstadt gegründet, sei die Ökumene lebendiger Bestandteil des Vereins. So gehöre etwa Karl Echle, Kirchenmusikdirektor der katholischen Kirchengemeinde, schon seit der Gründungsversammlung zum Verein. Was deutlich mache, dass gerade in der Kirchenmusik die ökumenische Zusammenarbeit besonders gut funktioniere. Was sich, so Radunz, auch beim gemeinsamen Jubiläums-Konzert von Kantorei und Taborchor im vergangenen November wieder einmal gezeigt habe. Auch die Neuanschaffung eines Flügels für den Ringhof war Thema der Versammlung. 30 000 bis 40 000 Euro wird das Instrument kosten. 7500 Euro hat der Verein bereits zur Seite gelegt. Für die restliche Summe würden noch Spender gesucht, schloss sich Radunz dem Spendenaufruf der Kirchengemeinde an.
Wie Kassier Kurt Eiseler informierte, förderte Musica Sacra im abgelaufenen Vereinsjahr verschiedene Konzerte mit über 5000 Euro. Die Beiträge blieben stabil, der Elternanteil an der Stimmbildung musste allerdings von sieben auf zehn Euro erhöht werden.
Sander und Wilms umrahmten die Versammlung mit Sonaten der Romantik für Klavier und Violine sowie Frühlingsliedern aus der Feder von Mendelsson Bartholdi. Sander berichtete zudem von den zahlreichen Aktivitäten im Jubiläumsjahr der Kantorei. Und strich dabei insbesondere die harmonische Zusammenarbeit mit dem katholischen Taborchor heraus.
Wilms ging auf die langjährige Zusammenarbeit mit dem Chor aus Locarno ein. Der plant im Winter wieder zwei gemeinsame Konzerte: Je eines in Freudenstadt und in der Schweiz.