Bei der Kreisversammlung des DRK wurden langjährige verdiente Mitglieder geehrt und eine Spende an das Kinderhaus Luftikus übergeben (von links): Präsident Kurt Deckelnick, Markus Stiletto (Kinderhaus Luftikus), Albert Maute (seit 1961 im DRK), Werner Bösch (seit 1989 im Ortsverein Horb), Felix Hank (seit 1966 im DRK), Jörg Umbach (Kreisbereitschaftsleiter a. D.), Werner Stahl und Vizepräsident Johannes Braun Fotos: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Deckelnick: Altlasten Schritt für Schritt einer Lösung zugeführt / Insgesamt 1132 ehrenamtliche Einsätze absolviert

Von Ursula Blaich

Gemäß dem Motto "Es gibt keine Zukunft ohne Vergangenheit" wird beim DRK-Kreisverband wieder zuversichtlich nach vorne geschaut. Bei der Kreisversammlung des Deutschen Roten Kreuzes in der Freudenstädter Turn- und Festhalle wurde dies deutlich.

Kreis Freudenstadt. Alle Altlasten aus dem Krisenjahr 2014 seien aufgegriffen und gemeinsam Schritt für Schritt einer Lösung zugeführt worden, sodass der neu gestaltete und gut aufgestellte Kreisverband hoffnungsvoll nach vorne schauen könne, sagte Präsident Kurt Deckelnick.

Er begrüßte zur DRK-Kreisversammlung eine Vielzahl von Ehrengästen, darunter auch Landrat a. D. und Ehrenvorsitzender Gerhard Mauer. Zuvor hatte das Trompetenensemble der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt unter der Leitung von Christian Pöndl für einen musikalischen Einstieg gesorgt. In einer kurzen historischen Rückschau erinnerte Deckelnick an die Rot-Kreuz-Geschichte, die in Freudenstadt in den Jahren 1907/1908 mit der Gründung einer Sanitätskolonne begonnen hat. Er sei sehr dankbar, ein Glied dieser Gemeinschaft sein zu dürfen, und stehe gerne in der Pflicht, das Erbe der Gründungsväter zu erhalten und den internationalen Rotkreuzgedanken im Landkreis vertreten zu dürfen, sagte der Präsident. Er dankte dem BGB-Vorstand sowie allen ehren- und hauptamtlichen DRK-Mitarbeitern in den 22 Ortsverbänden, deren Wirken für die Menschlichkeit nicht hoch genug eingeschätzt werden könne.

In seinem Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Jahr erinnerte Deckelnick daran, dass sich Ehrenamt und Hauptamt nicht als isolierte Strukturen oder als konkurrierende Fremdkörper betrachten sollen, sondern dass sich diese nicht nur gegenseitig ergänzen, sondern vielmehr gegenseitig bedürfen. "Zeichen setzen" und den Grundgedanken des Roten Kreuzes – der Hilfe nach dem Maß der Not – mit Respekt zu verfolgen, sei wichtig, dann könne der Kreisverband wieder hoffnungsvoll nach vorne schauen, so Deckelnick.

Im Jahr 2015 habe der DRK-Kreisverband insgesamt 1132 ehrenamtliche Einsätze absolviert und damit humanitäre Verantwortung übernommen. Deckelnick lobte die Jugendarbeit und die gute Kooperation mit den anderen Hilfsorganisationen zum Schutz der Bevölkerung.

Langjährige Mitglieder geehrt

Vizepräsident Johannes Braun freute sich, den Erlös der DRK-Aktion "Unterwegs im Zeichen der Menschlichkeit" an Markus Stiletto für das Kinderhaus Luftikus zu überreichen. Außerdem ehrte Braun die langjährigen und verdienten DRK-Mitglieder Jörg Umbach, Albert Maute, Felix Hank sowie den stellvertretenden Kreisbereitschaftsarzt a.D., Werner Bösch, für ihre Arbeit und ihre Treue zum Roten Kreuz.

Bürgermeisterin Stephanie Hentschel, Landrat Klaus Michael Rückert, Landtagsabgeordneter Norbert Beck sowie Wolfgang Haalboom, Vizepräsident des DRK-Landesverbands, sprachen Grußworte.

Im Namen der Kreisbereitschaftsleitung verschaffte der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Werner Stahl für den aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt geschiedenen Jörg Umbach einen Überblick über die DRK-Arbeit. Bei insgesamt zwölf Hauptversammlungen und 15 Veranstaltungen der Bereitschaften habe man sich von der guten Arbeit der Ortsvereine überzeugt. Bei 18 Einsätzen, darunter drei Großeinsätze, seien die Bereitschaften unterstützt worden, berichtete er. Derzeit seien 426 ehrenamtliche Helfer in den 22 Bereitschaften zu verzeichnen, die sich auch im Katastrophenschutz mit einbringen würden, so Stahl.

Kreisjugendleiterin Martina Krause berichtete von 156 DRK-Mitgliedern aus acht Ortsvereinen im Jugendrotkreuz im Alter zwischen sechs und 27 Jahren und gab Einblicke in die aktive Jugendarbeit des Kreisverbands. Seit Oktober vergangenen Jahres habe der Kreisverband eine 25-Prozent-Stelle für die Schularbeit, deren Aufgabe es ist, die bestehenden Schulsanitätsgruppen in Zusammenarbeit mit den Schulen zu betreuen und weitere aufzubauen, sagte sie. Neu sei auch die Initiative "Löwen retten Leben", bei der Lehrer vom Landesverband ausgebildet werden.

Kreissozialleiterin Marion Schmid berichtete über das DRK-Bewegungsprogramm, den DRK-Gesprächskreis für pflegende Angehörige, die Demenzbetreuungsgruppe "Lichtblick" und über weitere Angebote der DRK-Wohlfahrts- und Sozialarbeit. Der DRK-Secondhand-Kleiderladen sei umgetauft worden und heiße jetzt ganz modern Kleidershop, informierte sie weiter. Mit neuem Namen und geänderter, verlängerter Öffnungszeit sei er ein wahrer Verkaufsmagnet für jedermann geworden.

Als Delegierte zur Landesversammlung wurden Herbert Herzog, Walter Morlock, Martina Krause, Jürgen Krause, Petra Schmider und Stefan Günther gewählt. Ersatzdelegierte sind Andreas Brendle, Jürgen Maser und Rebecca Krause. Zum neuen stellvertretenden Kreisbereitschaftsarzt wurde Wolfgang von Meißner für die nächsten beiden Jahre gewählt. Er steht dem DRK ab Januar 2017 zur Verfügung.