Die Trommelgruppe Dimbaaya und die Rentnerband Wolftal (links) bereicherten den Seniorennachmittag im Freudenstädter Kurhaus musikalisch. Großes Bild: Heinz Pfau aus Lombach, Inge Wörner aus Dietersweiler (von links) und Maria Schmieder aus Schapbach wurden von Norbert Pietsch geehrt. Fotos: Högemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Fest: Nachmittag für ältere Generation im Kurhaus / Rentnerband musiziert mit afrikanischer Trommelgruppe

Einen gelungenen Seniorennachmittag erlebten etwa 300 Senioren am vergangenen Samstag im Kurhaus Freudenstadt. Besonderen Grund zum Feiern hatten drei Seniorenkreise, die ihr 40-jähriges Jubiläum begingen.

Freudenstadt. Nach der musikalischen Eröffnung begrüßte der Vorsitzende des Kreisseniorenrats, Norbert Pietsch, die Gäste. "Jung und fit sein ist keine Frage des Alters", meinte der Vorsitzende weiter und motivierte die Gäste, sich Spaß und Freude am Leben zu erhalten, Mut zu haben und auch etwas Neues auszuprobieren: "Suchen Sie sich ein Hobby und hören Sie nicht auf die Pessimisten, die abraten, weil sie angeblich zu alt sind." Pietsch nannte als Beispiele Goethe, der "Faust" mit 80 Jahren geschrieben habe, und Mick Jagger, der mit den "Rolling Stones" als 74-Jähriger immer noch um die Welt toure.

Appell des Landrats: darüber reden, was eine Diktatur bedeutet

Landrat Klaus Michael Rückert lobte den Brauch des Kreisseniorenrats, einmal im Jahr diesen Nachmittag für die ältere Generation im Landkreis zu veranstalten. "Dass es uns allen gut geht, ist nicht selbstverständlich", betonte Rückert, "die Demokratie ist uns nicht in den Schoß gefallen." Er wünschte sich, die ältere Generation möge doch darüber reden, was Diktatur bedeute. Die extremistischen Bewegungen im Land bereiteten ihm Sorge. Auch die medizinische Versorgung sei ein wichtiger Teil der Lebenszufriedenheit, schwenkte Rückert zum Projekt Krankenhaus-Neubau über, das er ausführlich vorstellte.

"Der Kontakt zu älteren Menschen ist uns wichtig, auch als Kirche", beteuerte Dekan Werner Trick. "Es gibt sehr viele einsame Menschen" – diese Erfahrung mache er immer wieder. Mit dem Älterwerden reduziere sich auch das soziale Netzwerk, da sei es umso wichtiger, dass ältere Menschen zusammenkommen und sich organisieren.

Norbert Pietsch gratulierte drei Seniorenkreisen zu deren 40-jährigem Bestehen und überreichte Urkunden und kleine finanzielle Aufmerksamkeiten als Anerkennung für den engagierten Einsatz. Die jeweiligen Seniorenkreisleiter nahmen die Präsente entgegen: Inge Wörner in Abwesenheit von Rudolf und Christa Schneider für Dietersweiler, Heinz Pfau für Lombach und Maria Schmieder für Schapbach, die jedoch die Urkunde bereits bei einer Feier im Wolftal erhalten hatte.

Unter der musikalischen Leitung von Siegfried Decker unterhielt die im Jahr 2000 gegründete Rentnerband Wolftal die Gäste mit flotter Blasmusik, und so manchem Besucher zuckte es bei Marsch, Polka oder Walzer sichtbar in den Beinen.

Westafrikanische Rhythmen spielte die Trommelgruppe Dimbaaya (zu deutsch: Familie), die von Erika Sauter-Bartholomä vorgestellt wurde. Die Gruppe gibt es seit 2015, die Musiker sind Asylbewerber und kommen aus Gambia. "Ihre Musik haben sie uns als Geschenk mitgebracht" erläuterte die Leiterin der Trommelgruppe. Mit fetzigen Rhythmen, traditionellen Gesängen und Tanzeinlagen demonstrierten die Trommler afrikanische Lebensfreude pur. Begeistert äußerte die Rentnerband den Wunsch, gemeinsam mit der Trommelgruppe ein paar Stücke zu spielen. So erlebten die Besucher einen besonderen Höhepunkt, eine nicht alltägliche Kombination aus afrikanischen Trommeln und Blasinstrumenten. Als die letzten Töne verklungen waren, wurden Bläser und Trommler mit lang anhaltendem Beifall vom Publikum belohnt.