Bernd Kreidler hofft, auch die anstehenden Aufgaben ohne personelle Veränderungen angehen zu können. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sportschießen: Nordstetten, Grünmettstetten und Altheim überzeugen / In den kommenden Runden an Leistungen anknüpfen

Von Kai Gläser

Betrachtet man die Abschlusstabelle der vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Luftgewehr-Verbandsliga, ergibt sich aus Horber Sicht ein erfreuliches Bild. Die ersten drei Plätze der zweithöchsten Wettbewerbsklasse in Württemberg wurden durchweg von Schützenvereinen aus der Neckarstadt belegt und das – so ist man sich in den Schützenhäusern einig – ist kein Zufall.

Zufriedene Gesichter gab es in den Reihen des SV Nordstetten, des SV Grünmettstetten und der SAbt Altheim zuletzt zuhauf. Alle drei Vereine hatten am letzten Wettkampftag der Winterrunde 2015/16 ihr ganzes Können aufgeboten und somit die Spitzenpositionen der Verbandsliga untereinander aufgeteilt.

Durch den SV Nordstetten wird die Kreisstadt in der kommenden Saison auch in der Württembergliga vertreten sein. "Wir haben eine sehr gute Runde geschossen und in sieben Wettkämpfen keinen einzigen Punkt verloren. Auf diese makellose Bilanz sind wir stolz", betont Vorstand Werner Blank mit Blick auf die zurückliegenden Wochen.

Der Erfolg komme jedoch nicht von ungefähr. Vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit und die Breite des eigenen Kaders hätten eine zentrale Rolle gespielt, da so auch einzelne Ausfälle kompensiert werden konnten, so Blank, der hofft, dass sich an der personellen Ausstattung auch mit Blick auf die kommenden Aufgaben wenig ändern wird. Diese gehe man mit großer Vorfreude, aber auch dem gebotenen Respekt an. "Die Württembergliga ist natürlich nochmal eine andere Hausnummer. Die dort vertretenen Mannschaften haben eine sehr hohe Qualität und großes Potenzial", erklärt er weiter.

Trainingspensum soll noch erhöht werden

Um sich mit diesen Gegnern messen zu können, soll es in Nordstetten im Laufe der kommenden Wochen und Monate einige grundlegende Veränderungen geben. So soll vor allem das Trainingspensum erhöht werden, außerdem denke man darüber nach, einen Trainer zu engagieren, um die Mannschaft optimal auf die neue Liga vorbereiten zu können. "Ich denke, dass das ein wichtiger Schritt wäre, den die Schützen auch unterstützen werden", erklärt der Vorstand weiter.

Erste Erfahrungen mit einem der kommenden Gegner konnte man bereits vor einigen Monaten sammeln, als man einen Freundschafts-Wettkampf gegen die Württembergliga-Schützen aus Leingarten absolvierte. Hier sei deutlich geworden, dass man sich noch etwas steigern müsse, um gegen diese Mannschaften zu bestehen. Dementsprechend klar formuliert ist die Zielsetzung für die kommende Saison: die Klasse soll gehalten werden.

Doch unabhängig davon, ob dieses Ziel erreicht werden könne, gehe es vor allem um die Erfahrungswerte, welche die eigene Mannschaft durch die Teilnahme an der höchsten Liga auf Landesebene sammeln könne. Diese seien für die Entwicklung der überwiegend jungen Schützen nicht weniger wichtig, so Werner Blank abschließend.

Eine theoretische Chance auf den Aufstieg verbleibt auch für den Zweitplatzierten SV Grünmettstetten, der sich in der abgelaufenen Runde lediglich dem späteren Meister und Aufsteiger geschlagen geben musste. Je nach Konstellation in den höheren Ligen kann es durchaus noch zu einem Relegations-Wettkampf gegen den Vizemeister aus der Verbandsliga Nord kommen.

Eine Entscheidung diesbezüglich wird jedoch frühestens Ende Februar erwartet. Ansonsten könne man mit dem zweiten Platz sehr gut leben, betont Kai Kocheise: "Im Vergleich zur vergangenen Runde konnten wir uns leistungstechnisch wieder etwas steigern. Damit sind wir zufrieden und wollen diesen Weg auch unabhängig von Liga-Zugehörigkeiten weiter beschreiten." Grundlage für das gute Abschneiden ist auch in diesem Fall eine breite Aufstellung des Vereins.

Nächste Runde rückt Aufstieg ins Visier

Bestes Indiz dafür ist die zweite Mannschaft, die am vergangenen Wochenende in der Landesliga um wichtige Punkte kämpfen konnte. "Meines Wissens nach gibt es in Württemberg lediglich zwei andere Vereine, die eine zweite Mannschaft auf Landesliga-Niveau haben. Deren ersten Mannschaften sind allerdings in der 1. oder 2. Bundesliga vertreten. Daher können wir mit der mannschaftlichen Entwicklung sehr zufrieden sein", so Kocheise weiter, der auch auf den gemeinschaftlichen Zusammenhalt abseits des Schießstands großen Wert legt. Man wolle sich auch in der kommenden Runde etwas steigern, um – sollte die Relegation nicht zustande kommen – dann in der nächsten Runde den Aufstieg in Angriff zu nehmen.

Mit der Württembergliga habe man schließlich noch eine Rechnung offen, betont Kocheise mit Blick auf den letzen Württembergliga-Auftritt des SV Grünmettstetten. Damals war man am Ende der Runde sieglos wieder in die Verbandsliga abgestiegen. "Wir wollen dann zeigen, dass wir es besser können", so das Schlusswort des SV Grünmettstetten.

Andere Ziele werden dagegen bei der SAbt Altheim verfolgt. Vor der nun abgeschlossenen Saison war ein möglicher Aufstieg kein Thema, vielmehr wollte sich das Team von Mannschaftsführer Bernd Kreidler nach hinten absichern. "Wir haben den fünften Rang als Saisonziel ausgegeben und sind auf dem dritten Platz gelandet, damit können wir sehr gut leben", so Kreidler zufrieden. Mehr sei aufgrund verschiedener Faktoren nicht machbar gewesen.

Etablieren in Liga wird schweres Unterfangen

Zu Beginn der Runde habe man sich schwer getan und sei bereits früh ins Hintertreffen geraten, eine gute zweite Hälfte habe das jedoch wieder wettgemacht. Die kommenden Aufgaben in der Verbandsliga werde man aller Voraussicht nach mit dem selben Personal bestreiten wie zuletzt. "Ich denke, dass unser Team vollständig zusammenbleibt und sich im personellen Bereich keine Veränderungen ergeben, außer wenn jemand von außen dazukommen möchte", so Bernd Kreidler, der mit seinem Team ebenfalls bereits in der Württembergliga aktiv war.

Die Luft werde dort jedoch immer dünner, sodass es für jeden Aufsteiger ein sehr schweres Unterfangen sei, sich in dieser Liga zu etablieren. "Wir wünschen den Aufsteigern alles Gute und viel Erfolg in der Württembergliga. Für uns geht es in der nächsten Runde darum, an die gezeigten Leistungen anzuknüpfen, um uns im vorderen Drittel der Verbandsliga etablieren zu können."