Kein Durchkommen für Dornstettens Flügelflitzer Ercan Yaman: Gegen die SpVgg Freudenstadt war für die SG mehr drin als der eine Punkt. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Am Ende steht gegen die SpVgg Freudenstadt aber doch ein torloses Unentschieden

Von Volker Haag SG Dornstetten – SpVgg Freudenstadt 0:0. Schiedlich, friedlich endete das Landesligaderby zwischen der SG Dornstetten und den Kurstädtern aus Freudenstadt torlos. Dabei waren die immer noch sieglosen Kieferle-Schützlinge dem Sieg über die überraschend emotionslosen 91 Derbyminuten eine Spur näher, als die Kurstädter, die offensichtlich nach der deutlichen Pleite in Zimmern an Selbstvertrauen eingebüßt haben.

Letztlich konnte sich keine der beiden Mannschaften nach der Partie über das Ergebnis richtig erfreuen. Die Gastgeber warten damit nun schon seit 14 Spieltagen auf einen dreifachen Punktgewinn, und auf Seiten der Gäste darf die Nullnummer und die dürftige Leistung auch als keine Wiedergutmachung für die in Zimmern erlittene Niederlage angesehen werden.

Nicht verwunderlich, dass in der Begegnung kaum richtige Derbystimmung aufkommen konnte. Die Partie wurde von den Defensivreihen beider Mannschaften dominiert und dadurch standen die Stürmer an diesem herrlichen Spätsommertag deutlich im Schatten ihrer Gegenspieler. Nach vorsichtigem gegenseitigem Abtasten kamen die Gastgeber in der 17.Spielminute zu ihrer ersten guten Tormöglichkeit. Nach weitem Einwurf von Dornstettens Fabian Nestle, fackelte sein Mitspieler Ercan Yaman von der Strafraumkante nicht lange und seine Direktabnahme machte Freudenstadts junger Keeper Lukas Betz mit einer Glanzparade unschädlich. Auf der Gegenseite geriet das Angriffsspiel der Kurstädter von Anfang ins stocken. Dornstetten ließ über die Außenbahnen dank ihrer beiden aufmerksamen Außenverteidiger Dennis Böhm und Timo Mattes wenig zu und die beiden Innenverteidiger Maximilian Mäder und Andreas Weiß gewannen in der Regel die Zweikämpfe gegen die beiden Freudenstädter Spitzen Dominik Graf und Freudenstadts Kapitän Michael Züfle, der angeschlagen ins Spiel ging und an diesem Tag völlig blass blieb.

Nach einem unnötigen Ballverlust von Ümit Dagistan in der Dornstetter Hälfte, schalteten die Gastgeber schnell auf Attacke um, doch an der Flanke von Dennis Böhm segelten die weit aufgerückten Andreas Weiß und Heiko Kieferle vorbei. Nur sehr vereinzelt konnten sich die Gäste in Szene setzen. Freudenstadts rechter Flügelspieler Sebastian Braun, der auch nicht wie gewohnt zum Zuge kam, setzte sich am rechten Flügel in der 30. Minute gekonnt in Szene, und dessen Hereingabe machte Dornstetttens Keeper Markus Burkhardt gedankenschnell zunichte. Eine Minute im Anschluss brachten die Gastgeber den Ball nicht aus der Gefahrenzone heraus aber Ümit Dagistan Schuss von der Strafraumkante segelte knapp über das Dornstetter Gehäuse. Die letzten gute Aktion der ersten Halbzeit gehörte dann wieder den Gastgebern. Nach einem von Sascha Vater getretenen Eckball rauschte Heiko Kieferle am langen Pfosten stehenden knapp am Ball vorbeí.

Nach der Pause warteten die Zuschauer weiter vergebens auf das erlösende Führungstor einer der beiden Mannschaften. Bei dem von Ümit Dagistan abgegebenen Fernschuss lenkte Dornstettens Keeper Burkhardt den Ball kurz nach Wideranpfiff der zweiten Halbzeit zur Ecke. Die Partie nahm erst wieder in der Schlussphase der Partie richtig Fahrt auf. Für den unermüdlich ackernden, aber glücklos spielenden Dominik Graf schickte Freudenstadts Trainer Klaus Zistler Patrick Möhrle auf den grünen Rasen. Möhrle fand schnell ins Spiel und hätte den Führungstreffer nach Zuspiel von Sertan Daglar in der 72.Minute auf dem Fuß, als er mit seinem Flachschuss knapp scheiterte. Beiden Mannschaften konnte man das Bemühen nicht absprechen, den Siegestreffer zu erzielen. In den Reihen der Dornstetter scheiterte Sascha Vater in der 78.Minute dabei knapp, als er mit einer Finte seinen Gegenspieler Pascal Fahrner umkurvte aber mit seinem schwächeren rechten Fuß an Lukas Betz scheiterte. Fünf Minuten vor dem Spielende verstolperte Freudenstadts glückloser Kapitän eine der wenigen durchdachten Angriffe der Kurstädter. In den Schlussminuten und einigen gelben Karten kam noch so etwas wie Derbystimmung auf. Als auch ein letzter Freistoß von Einwechselspieler Thomas Heinz in der Mauer der Kurstädter hängen geblieben war, pfiff der gut leitende Schiedsrichter Roman Reck aus Weissach die Partie ab.

TRAINERSTIMMEN

Heiko Kieferle (SG Dornstetten): "Wir haben zumindest einen Teilerfolg gegen unseren Lokalrivalen verbuchen können. Richtig freuen kann ich mich aber dennoch nicht, da wir wie auch schon in Zimmern dem Sieg meiner Meinung eine Spur näher waren. Der Freudenstädter Keeper hat in Hälfte eins eine tolle Direktabnahme von Erci aus dem Winkel herausgefischt, und nach einer kurzen Drangphase der Gäste nach dem Seitenwechsel waren wir auch in der Schlussphase dem Sieg etwas näher."

Klaus Zistler (SpVgg Freudenstadt): "Den Sieg hatte heute meiner Meinung nach keine der beiden Mannschaft richtig verdient. Zumindest meine Mannschaft hat heute einfach zu wenig gezeigt, und die SG Dornstetten war dem Erfolg sogar ein Stück näher. Wir haben zu wenig Druck entwickelt und sind permanent dem Ball erfolglos nachgerannt. Was mich fast noch mehr ärgert, ist die Tatsache, dass wir mit Zimmern zusammen als einzige Mannschaft gegen Dornstetten nicht gewonnen haben und auf die Konkurrenz zwei Punkte liegen gelassen haben."

MANNSCHAFTEN

SG Dornstetten: Markus Burkhardt, Dennis Böhm, Timo Mattes, Maximilian Mäder, Andreas Weiß, Fabian Nestle, Dimitry Reser (84.Nicolas Kübler), Heiko Kieferle (73.Thomas Heinz), Sascha Vater, Bastian Wennagel, Ercan Yaman.

SpVgg Freudenstadt: Lukas Betz, Mario Wittich, Simon Schau, Pascal Fahrner, Sertan Daglar (73.Benjamin Meintel), Sebastian Braun (84.Gerhard Melewzik), Ümit Dagistan, Michael Züfle, Lukas Wuzik, Dominik Graf (63.Patrick Möhrle), Eugen Remmel.

Zuschauer: 560.

Schiedsrichter: Roman Reck (Weissach).