Zum Jubiläum des Schulhauses in Dietersweiler gibt es am Samstag ein buntes Programm. Foto: Bellm Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulhaus war größtes Projekt der damals eigenständigen Gemeinde Dietersweiler. Festprogramm am Samstag.

Freudenstadt-Dietersweiler - 50 Jahre Schulhaus – dieses Jubiläum feiert die Grundschule Dietersweiler am Samstag, 19. Juli. Dazu gibt es ein buntes Programm. Elternbeirat, Förderverein, Schüler und Lehrer haben sich zum Jubiläum ein reichhaltiges Festprogramm ausgedacht.

Nach einem ökumenischen Gottesdienst ab 10 Uhr folgt ein Festakt mit Ansprachen und Beiträgen der Schüler. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, das auch vegetarisch angeboten wird, gibt es ab 13.30 Uhr im Schulhaus und im Schulgelände ein umfangreiches Aktionsangebot zum Mitmachen und Spaß haben. Ausstellungen und ein Show-Block komplettieren das Programm, das mit einem Luftballonstart um 17 Uhr zu Ende geht.

Am 18. Juni 1964 wurde das neue Schulhaus als bisher größtes Projekt der damals eigenständigen Gemeinde Dietersweiler nach fast zweijähriger Bauzeit feierlich eingeweiht. Nötig wurde das Gebäude wegen der damals sprunghaft angestiegenen Schülerzahlen. Das alte Schulgebäude im Ortskern mit seinen drei Klassenräumen war schon einige Zeit zu klein.

Einstimmig war am 21. Juli 1961 vom Gemeinderat zusammen mit Bürgermeister Otto Stierlen, der mit großem Einsatz "die Dringlichkeit der Sache" verfolgte, der Beschluss für einen Schulhausneubau gefasst worden. Als Baugelände wurde das sogenannte "Hasenwiesle" am westlichen Ortsrand von Die-tersweiler gewählt.

Am 24. August 1962 begannen die Ausgrabungsarbeiten. Richtfest konnte erst am 4. Oktober 1963 gefeiert werden, da ein langer und harter Winter den Baufortschritt bremste. Um bei der Gesamtfinanzierung Geld einzusparen, hatten die Vereine und Verbände ihre Mitglieder zur ehrenamtlichen Mithilfe aufgerufen, sodass an mehreren Samstagen die gesamten Fundamente für Schulgebäude, Pausenhalle und Turnhalle in Eigenleistung ausgegraben werden konnten. Eine "Bausteinaktion" des Sportvereins brachte zusammen mit zusätzlichen Spenden weitere Mittel für den Bau der Turnhalle ein. Der Gemeinschaftsgeist zeigte sich auch kurz vor der Einweihung bei der Endreinigung des Gebäudes, die Frauen aus der Gemeinde übernahmen.

Die Baukosten waren auf 1,2 Millionen Mark veranschlagt. Trotz steigender Preise und Lohnerhöhungen wurde dieser Betrag auch eingehalten. Das "Neue Schulhaus" besuchten Kinder aus Dietersweiler und Lauterbad in vier Grundschulklassen und Schüler der Volksschuloberstufe. Ab dem Schuljahr 1966/67 war die bisherige Volksschule eine kombinierte Grund- und Hauptschule. Um die einzelnen Klassenstufen (5 bis 9) der Hauptschule von der Schülerzahl her bilden zu können, musste ein Verbund mit Glatten geschaffen werden. Im Rahmen dieser "Nachbarschaftshauptschule" wurden in Dietersweiler zwei, in Glatten drei Hauptschulklassen unterrichtet. Bei der Gemeindereform 1974 wurde Dietersweiler ein Stadtteil von Freudenstadt. Im Schuljahr 1974/75 besuchten letztmals Hauptschüler die Schule in Dietersweiler. Ab dem folgenden Schuljahr war die Schule eine reine Grundschule. Hauptschüler wechselten an die Hauptschule in Freudenstadt.

Die Schülerzahl ging bis auf rund 100 Kinder zurück, bevor sie ab etwa 1986 durch den Zuzug von Aus- und Übersiedlern enorm zunahm. Ab 1987 konnten bereits fünf, später sogar sechs und sieben Klassen gebildet werden. Ein Antrag auf eine Erweiterung des Schulgebäudes wurde wegen fehlender Mittel abgelehnt. Dafür wurden bestehende Räume geteilt beziehungsweise umfunktioniert, sodass sieben Klassenzimmer, teilweise auch nur für kleinere Klassen, geschaffen wurden.

Heute, nachdem die Schülerzahl von 148 Kindern im Schuljahr 1998/99 nunmehr die Grenze von 100 Kindern wieder unterschritten hat, können die kleineren Räume als Fach- oder Gruppenräume, für die inzwischen eingerichtete Schulsozialarbeit, die Betreuungsgruppe und für Elterngespräche genutzt werden.

Die Schule ist inzwischen mit moderner Technik und Internetanbindung ausgerüstet, präsentiert sich aber von außen noch fast unverändert.