Aik Schattenberg während eines Ausbildungsflugs in der ASK 13 1972 Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Aik Schattenberg geht mit 14 Jahren bei der Fliegergruppe schon in die Luft / Alleinflug noch in diesem Jahr

Von Lothar Schwark

Freudenstadt-Musbach. Dieser Sommer brachte den Segelfliegern in Musbach viel Abwechslung. Bereits ab dem Frühjahr wurden Flüge bis in 900 Kilometer Entfernung absolviert.

"Bis man solche Langstreckenflüge absolvieren kann, bedarf es viel Erfahrung", weiß Constantin Wiegert, einer der jüngsten Fluglehrer Deutschlands. Der Luftraum über Deutschland ist von Kontrollzonen, Flugbeschränkungsgebieten und Gefahrengebieten gepflastert. Nur durch das Miteinander zwischen der DFS (Deutsche Flugsicherung) und den Luftsportlern ist es möglich, dass unter 3000 Metern Höhe ein einvernehmliches Miteinander aller Luftverkehrsteilnehmer besteht. Dazu bedarf es einer guten Schulung der Piloten.

Immer wieder sind es junge Menschen, die die Faszination des Segelfliegens erleben möchten. Einer davon ist der 14-jährige Aik Schattenberg aus Garrweiler, der im Frühjahr mit der Segelflugausbildung begann. Der Wunsch, selbst einmal Pilot zu werden, hat ihn schon länger inspiriert. Er erinnert sich, dass er schon vor Jahren bei seiner Oma in der Eifel Plastikflugzeuge zusammenbaute. Mehrmals schaute Aik Schattenberg mit seinem Vater auf dem Musbacher Fluggelände vorbei, um dann zu beschließen, dass er mit dem Segelfliegen beginnen will. Nach mittlerweile rund 30 Schulungsflügen am Doppelsteuer ist der 14-Jährige vom Fliegen nicht mehr abzuhalten. Dass sein Hobby nur im Teamwork funktioniert hatte er schnell verinnerlicht. Ohne Windenfahrer, Flugleiter, Rückholfahrer und den Fluglehrer geht im Schulflugbetrieb nichts.

Aik Schattenberg schätzt auch das Miteinander, und die Tatsache dass jeder in seiner Funktion Verantwortung trägt. Die Eltern stehen voll hinter dem Hobby ihres Sohns. Wenn das Wetter passt, radelt er in 15 bis 20 Minuten von Garrweiler nach Musbach.

Sein Ziel ist es, mit 16 Jahren den Segelflugschein zu machen und später mal den Motorflugschein anzugehen. Das Fliegen später als Beruf auszuüben, kann sich der Nachwuchspilot vorstellen. Als erstes Ziel peilt Aik Schattenberg den ersten Alleinflug noch in diesem Jahr an. Das Spiel mit den Naturkräften hat den Jugendlichen schon oft fasziniert, wenn es im Aufwind schnell nach oben ging. Das Gefühl von Null auf 100 Stundenkilometer in drei Sekunden an der 320 PS starken Seilwinde zu gelangen, genießt Aik Schattenberg, ebenso, wie nach einer halben Minute Steigflug in 350 Metern über Grund auszuklinken.

Eine Platzrunde dauert mit dem Start um die fünf Minuten. Und im Durchschnitt heben Flugschüler nach etwa 60 bis 80 Starts erstmals alleine ab. Dann geht die Ausbildung unter Aufsicht der Fluglehrer weiter, wobei zwischen Flugschüler und Fluglehrer ein absolutes Vertrauensverhältnis bestehen muss. Denn einmal in der Luft, gibt’s kein Zurück. Schnell mal die Bremse betätigen geht nicht. Denn die Schwerkraft holt das Flugzeug unerbittlich auf die Erde zurück. Deshalb werden auch kritische Flugsituationen, wie zum Beispiel der Seilriss an der Winde, oder der Langsamflug ausgiebig geübt.

Weitere Informationen: www.fg-freudenstadt.de