SegelflugHansjörg Rothfuß hebt zum vorweihnachtlichen Wellenflug ab und erlebt fantastische Eindrücke
Von Lothar Schwark
Alle Jahre wieder stellt sich kurz vor Weihnachten über dem Schwarzwald und im Lee des Pfälzer Waldes über dem Rheintal die ersehnte West- bis Südwestwelle ein. Am 23. Dezember spielte das Wetter ebenfalls mit.
Wenn auch der Wind nicht optimal über die Bergzüge strich, bildeten sich doch mäßige Wellen. Hansjörg Rothfuß von der FG Freudenstadt wollte sich diese Chancen nicht entgehen lassen und baute seine DG 800 B in Musbach auf. Dick eingepackt im engen Cockpit hob er ab und erlebte bei seinem mehrstündigen Flug einmalige Eindrücke. Dabei schaffte er selbst einen Wellenstreckenflug über 140 Kilometer.
Sein nachstehendes Vorweihnachtsgeschenk von Musbach erblickte er folgendermaßen: "Zu Beginn war das Steigen schon sehr schwach. Man konnte sich zwar im Hangwind an der Schwarzwald-Hochstraße halten, aber nach mehr sah es zunächst auch nicht aus. Dann ging es vom Hangwind heraus im Bereich Karlsruher Grat mit 0,3m/s ganz langsam nach oben. Die Welle im Renchtal war auch schwach, ging aber bis auf 2600 Meter."
Im Murgtal bei der Schönegründer Steige habe er dann wieder etwas gefunden. Das Murgtal zwischen Rastatt und Freudenstadt verlaufende Murgtal habe "gut getragen". Dann, im Bereich östlich der Schwarzenbach-Talsperre und hinunter bis Gernsbach, seien die Bedingungen recht gut gewesen – es ging bis 3000 Meter hinauf. "Über Oppenau surften wir mit bis zu zehn Flugzeugen in der Welle. Dabei genossen wir die Alpen in der Ferne in ihrer vollen Ausdehnung von Ost nach West", sagt Rothfuß.
Neben dem sportlichen Reiz bleibt bei den Segelfliegern weiterhin die Sehnsucht, über den Wolken die Einmaligkeit des Segelfliegens im laminaren Luftstrom erleben zu können. "Der Blick aus dieser Perspektive bleibt so nur wenigen Menschen vergönnt", schwärmt Rothfuß.