Als Putzfrau verkleidet, verspricht Barbara Mauch den Zuhörern, den Saal zu säubern, begleitet am Klavier von Petra Schatz. Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Barbara Mauch und Petra Schatz begeistern mit pfiffig-frechem Musik-Kabarett

Von Gabriele Adrian Freudenstadt. Einen höchst unterhaltsamen und amüsanten Musik-Kabarettabend bescherte die Sopranistin Barbara Mauch zusammen mit der Pianistin Petra Schatz ihrem Publikum im Kienbergsaal des Freudenstädter Kurhauses. Mit "Schuh-bi-du – wir packen unsere Schuh’" begannen sie ihre musikalische Weltreise. Veranstaltet hatte den Abend der Freudenstädter Lionsclub, dessen Präsident Hans-Jürgen Böckle die zahlreichen Besucher und die beiden "charmanten Damen" willkommen hieß. Die Einnahmen des Abends werden sozialen und kulturellen Einrichtungen im Landkreis gespendet, betonte der Präsident, der auch zum Weihnachtsbasar des Clubs am ersten Adventssamstag ins Freudenstädter Kurhaus einlud.

Dann war die Bühne frei für Barbara Mauch und Petra Schatz, die gut gelaunt mit ihrem Programm begannen. Sie zeigten Witz, Niveau, viel Hintergründiges und verstanden es, das anfangs noch etwas zaghafte Publikum zu begeistern und zum fröhlichen Mitagieren zu animieren. Ihre Weltreise führte sie vom Bodensee nach Kairo, dann wurde Paris besucht, und weiter ging es in viele Länder, nach Schweden, in die USA, nach Südamerika und nach Mexiko. Immer waren die passenden Schuhe parat. So balancierte Petra Mauch beispielsweise auf mörderisch anmutenden Highheels, in Turnschuhen, Bergstiefeln, Schneeboots oder gar mit Flossen umher. Die Lieder, in deutsch, französisch, englisch und spanisch gesungen, waren allseits bekannte Melodien aus den 20er- bis in die 80er-Jahre, sie stammten aus Musicals wie etwa der Westside Story oder aus Opern wie Rigoletto von Verdi oder aus Carmen von Bizet. Die Texte jedoch waren von den Künstlerinnen selbst kreiert und ganz speziell auf Schuhe ausgerichtet. So hieß es beispielsweise: "Pigalle, Pigalle, so heißt die große Schuhkaufhalle mitten in Paris!" Besonders schmissig kam ein ABBA-Medley daher, in dem der versuchte Aufbau eines IKEA-Regals musikalisch umschrieben wird, der dann, nachdem der erlösende Imbus-Schlüssel entdeckt ist, wohl auch gelingt. Mit viel schauspielerischem Talent, kräftezehrendem Körpereinsatz und nicht zuletzt mit ihrer schönen, wandlungsfähigen Sopranstimme begeisterte Barbara Mauch ihr Publikum, wunderbar am Flügel begleitet von Petra Schatz, die auch in einigen Stücken mit dunkler Altstimme ihre Partnerin unterstützte.

Natürlich bekamen auch die Männer ihr Fett weg, sie ertrugen es weltmännisch und mit der notwendigen wohlwollenden Abgeklärtheit. Letztlich ließen sie sich die Schuhe aber nun doch nicht anziehen. Der gelungene Musik-Kabarettabend ging viel zu schnell zu Ende, ohne zwei Zugaben wurden die beiden Künstlerinnen nicht von der Bühne gelassen.

Der letzte Beitrag, die berühmte Habanera aus Carmen, stellte einen besonderen Höhepunkt dar. Barbara Mauch agierte nach der bekannten Melodie als Putzfrau, die versprach, den Konzertsaal zu säubern. Imponierend war neben dem amüsanten Text ihre Stimme, die noch einmal voll zur Geltung kam. Den nicht enden wollenden Applaus hatten sich Barbara Mauch und Petra Schatz redlich verdient.