Eine historische Aufnahme aus den früheren Tagen der Schwimmabteilung. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Schwimmabteilung des TSV Freudenstadt feiert ihr 90-jähriges Bestehen und veranstaltet

Die Schwimmabteilung des TSV Freudenstadt feiert ihr 90-jähriges Bestehen und veranstaltet am Samstag, 22. Oktober, einen Spiel- und Spaßnachmittag im Panorama-Bad.

90 Jahre TSV-Schwimmabteilung: Das soll am Samstag, 22. Oktober, gefeiert werden. Zunächst gibt es einen Sektempfang im Foyer des Panorama-Bads mit Vertretern der Stadt und der Stadtwerke. Anschließend wird ein großer Spiel- und Spaßnachmittag von 14.30 bis 18.00 Uhr im Panoramabad ausgerichtet. Auf dem Programm stehen Spiele im und ums Wasser. Eingeladen sind Kinder jedes Alters.

Freudenstadt. Die Abteilungsältesten Werner Klumpp, Hans Lang und Walter Fischer blicken auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Als Wilhelm Bosch 1926 die Schwimmabteilung gründete, gab es kein Hallenbad in Freudenstadt. Die wenigen Mitglieder trainierten unter freiem Himmel im Haasen-Bad im Christophstal oder im Langenwaldsee. Leistungsgruppen gab es nicht, Erwachsene und Jugendliche trainierten gemeinsam.

Heute, 90 Jahre später, zählt die Abteilung mehr als 130 aktive Schwimmer. Das Training findet mehrmals die Woche im 25-Meter-Becken im Panorama-Bad statt. Die verschiedenen Leistungsgruppen reichen von Kindern ab fünf Jahren bis zu Schwimmern, die zu Wettkämpfen fahren. Der Andrang ist groß: Für die jüngeren Gruppen gibt es lange Wartelisten. Im TSV und in der Stadt ist die Abteilung längst eine etablierte Größe.

Zeitweise unter freiem Himmel trainiert

Doch der Weg dorthin war weit: 1930, vier Jahre nach der Gründung, wurde das städtische Hallenbad in Freudenstadt eröffnet. Es war eines der ersten Hallenbäder im Kreis und befand sich im damaligen Kepler-Gymnasium – dort, wo heute die Kreissparkasse steht. Das Becken war 20 Meter lang und nur fünf Meter breit. Den damals 87 aktiven Mitgliedern genügte es. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der Schwimmbetrieb eingestellt. "Später haben die Franzosen das Hallenbad beschlagnahmt", erzählt Walter Fischer.

Mit Karl Brüning gab es 1948 einen Neuanfang. Wie zuvor trainierten die Schwimmer unter freiem Himmel im Freibad am Langenwaldsee. Im Winter fuhren sie ins Hallenbad nach Dornstetten. 1951 gaben die Franzosen das Bad wieder frei.

In den 90er-Jahren erlebte die Abteilung eine Blütezeit mit vielen Wettkämpfen und Schwimmfesten. "Die Wettkämpfe waren anders als heute. Es waren Städtevergleichswettkämpfe. Wir sind zum Beispiel oft gegen Pforzheim oder Balingen geschwommen", erzählt Werner Klumpp. Auch Hans Lang erinnert sich gut an seine Zeit als Wettkampfschwimmer: "Damals brauchte man keine Lizenzen, Pässe oder ID-Nummern. Wir sind mit einem großen Bus zum Wettkampf gefahren und haben in einem Zelt übernachtet. Das war sehr kameradschaftlich, obwohl Schwimmen ja eigentlich eine Einzelkampf-Sportart ist." In diesen Jahren wurde auch eine Wasserballmannschaft gegründet, die bis in die Verbandsliga aufstieg.

1981 rief der damalige Abteilungsleiter Peter Hellfeld die erste Jugendschwimmgruppe ins Leben. Doch nur wenige Jahre darauf wurde das städtische Hallenbad wurde abgerissen, die Abteilung war obdachlos und stand vor der Auflösung. "Wir haben uns damals gefragt: Hören wir auf oder machen wir weiter", erzählt Werner Klumpp. Sie entschieden sich fürs Weitermachen. Unter dem neuen Abteilungsleiter Werner Klumpp zogen die 70 Aktiven ins Panorama-Bad um.

Gute Ergebnisse bei Wettkämpfen

In den folgenden Jahren wurde vor allem die Jugendarbeit ausgebaut. Die Abteilung nahm wieder an Wettkämpfen teil und erzielte gute Ergebnisse. 2015 übernahmen Sabine Haier und Sugala Fassiotti gemeinsam die Leitung der Abteilung. Die Kinder lernen in der Abteilung die vier Grundschwimmarten – regelkonform und technisch sauber. Das Seepferdchen ist dabei Voraussetzung. "Wir sind ein Schwimmverein, kein Schwimm-Lern-Verein", so Walter Fischer.

Das 90-jährige Bestehen bietet die Gelegenheit für eine Bilanz. "Wir befinden uns momentan auf einem Höhepunkt. Ich würde mir wünschen, dass wir dieses Niveau auch in Zukunft halten können", sagt Hans Lang. "Wir hoffen, dass uns unsere guten Trainer, unser Vorstand und die vielen ehrenamtlichen Helfer erhalten bleiben. Ohne sie würde es die Abteilung so nicht geben"