Die Bohrungen im Christophstal beginnen im Mai. Foto: Störzer

Genehmigungen der Ämter liegen jetzt vor. Spezialfirma aus Schweden kommt.

Freudenstadt-Christophstal - Die Probebohrungen nach Schwerspat-Vorkommen im Christophstal starten am Dienstag, 2. Mai.

Dies erklärte die Firma Sachtleben Bergbau auf Nachfrage unserer Zeitung. Das Unternehmen mit Sitz in Hausach will damit herausfinden, ob sich ein Abbau im Dorothea-Gang lohnt. Der Sonderbetriebsplan für die Untersuchungsbohrungen sei inzwischen von der Landesbergdirektion genehmigt, die wasserrechtliche Erlaubnis erteilt. Im Verfahren seien das Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz des Landratsamts, die untere Naturschutzbehörde, das Kreisforstamt und die Stadt Freudenstadt gehört worden.

Drei Kernbohrungen mit einer Gesamtlänge von 300 Metern sind vorgesehen, so Robert Mauerlechner von der Firma Sachtleben. Zwei Bohrungen setzen auf der Finkenberghalde an, eine am Meisenhüttenweg. Start ist am Meisenhüttenweg. Dafür müsse der dortige Waldweg für einige Tage gesperrt werden. Über die Details dazu werde die Öffentlichkeit noch informiert. Die Arbeiten an der Finkenberghalde bringe keine Einschränkungen auf den Waldwegen mit sich. Die Arbeiten dauern etwa drei Wochen und finden montags bis samstags zwischen 6 und 18 Uhr statt, unterbrochen von drei Pausen am Tag.

Zu- und Abfahrt von der B 28 aus über Waldwege

Die Gerätschaften sollen in der letzten Aprilwoche hertransportiert werden. Der Bohrplatz und die tägliche Zu- und Abfahrt erfolgen von der B 28 aus über Waldwege. Im Christophstal werde es keinen zusätzlichen Verkehr geben.

Die Kernbohrungen erledigt die schwedische Spezialfirma Drillcon. Sie sei eine der wenigen Unternehmen überhaupt, die über die Technik verfüge, "weitgehend unbeschädigte" Bohrkerne zu ziehen. Die notwendige Druckluft liefere "ein moderner, lärmgedämmter Kompressor". Um die Maschinen an Ort und Stelle bringen zu können, genüge ein "handelsüblicher Fortschlepper". Mitarbeiter der Firma Sachtleben seien "vielfach vor Ort".

Das Schwerspat-Vorkommen im Christophstal sei "praktisch seit dem Mittelalter bekannt", so Mauerlechner. Damals seien im Schwarzwald Metalle wie Silber gesucht und abgebaut worden, dabei seien auch die Schwerspat-Gänge entstanden. Die Frage ist, ob das Gestein abbauwürdig ist und sich der Aufwand lohnt. "Wir wollen herausfinden, ob es sich um eine echte Lagerstätte handelt oder lediglich um ein Vorkommen", so Mauerlechner.

Die Flöze stehen steil bis senkrecht

Schwerspat, auch Baryt genannt, gilt als oft vorkommendes Mineral. Die Flöze stünden steil bis senkrecht im Berg. Das barythaltige Gestein sei hell und schwer, wie der Name schon vermuten lasse. Der Gehalt könne zwischen 30 und 80 Prozent betragen, er soll bei den Probebohrungen ermittelt werden. Das Erz müsse angereichert und aufbereitet werden, so Mauerlechner. Dazu werde das Gestein gebrochen und gemahlen. Das Endprodukt sei ein Pulver. Schwerspat ist Zuschlagstoff unter anderem für Kunststoffe, Schallschutz-Materialien, Schwerbeton sowie Farbe und Lacke.