Das Derby kann kommen: Sarah Arnold (links; SG Dornstetten/Alpirsbach) und Eva Herzel (SG Baiersbronn/Freudenstadt) sind gerüstet. Fotos: Fritsch (3), Klisch (1) Foto: Schwarzwälder-Bote

In der Südbadenliga steigt heute ab 20 Uhr das Derby Freudenstadt/Baiersbronn

In der Südbadenliga steigt heute ab 20 Uhr das Derby Freudenstadt/Baiersbronn gegen Dornstetten/Alpirsbach. Wir haben vorab mit beiden Trainern gesprochen.

Der Trainer der SG Dornstetten/Alpirsbach, Jürgen Bartosch, sieht die Heimmannschaft leicht im Vorteil. Dennoch will er sein erstes Derby unbedingt gewinnen.

Herr Bartosch, in dieser Partie steht abgesehen vom Derby einiges auf dem Spiel. Bei einem Sieg könnten Sie in der Tabelle an Freudenstadt vorbeiziehen.

In der Tat. Wir legen großen Wert auf dieses Spiel. Dass es diese Tabellenkonstellation geben kann, damit hat glaube ich niemand gerechnet. Wir wollen unsere Chance auf jeden Fall nutzen und an Freudenstadt vorbeiziehen.

Ihre Mannschaft hat in dieser Saison noch kein Auswärtsspiel gewonnen. Ist die Heimmannschaft also der Favorit?

Ja, ich würde die Favoritenrolle der Heimmannschaft zuschreiben. Wir fahren aber natürlich nicht hin, um dieses Spiel zu verlieren. Dass wir auswärts bisher Probleme hatten, lässt sich aber auf jeden Fall nicht leugnen.

Woran liegt das?

Ich glaube, es ist vor allem ein Kopfproblem. Wenn man sich jedes Spiel aufs Neue einredet, dass wir auswärts sowieso nicht gewinnen können, spielt das im Unterbewusstsein eine große Rolle. Das Problem ist, dass wir auswärts nicht wirklich schlechter spielen. Doch sobald es in die heiße Phase eines Spiels geht, fehlt uns die Abgezocktheit. Das müssen wir in den Griff bekommen.

Der Saisonverlauf ist auch wegen der Auswärtsschwäche ein Auf und Ab. Fehlt die Konstanz?

Ganz eindeutig, uns fehlt die Konstanz. Aber nicht nur von Spiel zu Spiel, sondern auch innerhalb einer Partie. Wir müssen in der Breite stabiler werden. Unser Spiel ist vielleicht zu stark von unseren Rückraumspielerinnen geprägt. Darauf können wir uns nicht ausruhen, sondern müssen uns in allen Mannschaftsteilen verbessern.

Wo sehen Sie die Stärken Ihrer Mannschaft im Vergleich zu Freudenstadt? Gerade auf den Rückraumpositionen?

Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung. Ich habe die Mannschaft noch nie spielen sehen. Ich kann Freudenstadt nur anhand von Gesprächen und Berichten einschätzen. Doch da ziehe ich heraus, dass eine aggressive und starke Abwehr heute eine große Rolle spielen wird. Die Mannschaft, die den Gegner im Angriff zur Entfaltung kommen lässt, wird verlieren.

Können Sie den Zuschauern ein kampfbetontes Spiel versprechen?

Da bin ich mir sicher! Allein schon, weil es ein Derby ist. Das will keiner verlieren. Es geht um die Ehre. Dann kommt noch die Tabellenkonstellation dazu. Das wird eine ganz enge Kiste.

Und warum werden ausgerechnet Sie dieses Spiel gewinnen?

Ganz einfach: Weil wir es unbedingt wollen! n Die Fragen stellte Kevin Schuon.

Die Ausgangslage dieses Spiels verspricht eine spannende und interessante Partie. Die SG Baiersbronn/Freudenstadt steht in der Tabelle mit 6:8 Punkten auf Rang sechs. Die SG Dornsteten/Alpirsbach liegt mit 6:10 Punkten einen Platz dahinter. Der Gewinner wird also am Ende des Spieltages vor dem Gegner stehen. Zusätzlich verschafft er sich Luft vor den hinteren Tabellenrängen. Denn abgesehen vom tabellenletzten Auenheim mit 0:12 Punkten liegen alle Teams sehr eng beieinander.

Freudenstadt/Baiersbronn kommt mit einem 34:23-Sieg gegen Auenheim vom vergangenen Spieltag im Rücken. Dornstetten/Alpirsbach hat zu Hause knapp gegen den Tabellenzweiten Allensbach II verloren (26:28).

Der Trainer der Heimmannschaft, Kevin Bauer, sieht es anders. In seinen Augen gibt es in diesem Spiel keinen Favoriten.

Bauer geht das heutige Spiel mit ordentlich Wut im Bauch an. Seine Mannschaft hat die letzten beiden direkten Aufeinandertreffen verloren. Er sagt, dass ihm die Tabellensituation in diesem Spiel egal ist. Er will nur gewinnen.

Herr Bauer, wie bewerten Sie die Ausgangslage dieses Spiels aufgrund der Tabellensituation?

Das ist meiner Meinung nach nicht ausschlaggebend, weil die Tabelle gerade im Mittelfeld sehr dicht beieinander ist. Vier oder fünf Mannschaften haben gleichviele Punkte. Das Besondere an diesem Spiel ist in meinen Augen einzig der Derbycharakter. Jeder will dieses Spiel gewinnen. Aber dazu muss jeder einen klaren Kopf behalten.

Ihr Gegenüber, Jürgen Bartosch, sieht Ihre Mannschaft wegen des Heimrechts im Vorteil. Nehmen Sie die Favoritenrolle an?

Nein, ich glaube, in diesem Spiel gibt es keinen Favoriten. Die mental stärkere Mannschaft wird gewinnen. Es ist nicht unbedingt ein Vorteil für uns, dass wir zu Hause spielen.

Warum nicht? Ihre Mannschaft hat ihre besten Spiele bisher doch zu Hause abgeliefert?

Das stimmt zwar, die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass Dornstetten immer mit einem großen Fanblock anreist. Das werden sie auch heute wieder tun. Die werden alles geben, um für uns keine Heimspielatmosphäre entstehen zu lassen. Deshalb wird die Stimmung auf den Rängen relativ ausgeglichen sein. Die Spielerinnen dürfen sich davon nicht anstecken lassen.

Ihre Mannschaft hat letzte Woche recht eindrucksvoll mit elf Toren Unterschied gewonnen. Gibt das noch mal einen zusätzlichen Motivationsschub?

Ja, aber nicht nur weil das Ergebnis so eindeutig war. Wir haben letzte Woche vielleicht unser bestes Spiel in dieser Saison abgeliefert. Der Sieg und die Leistung wird uns zusätzlich nach vorne pushen und ordentlich Selbstvertrauen geben.

Wo sehen Sie denn die Stärke Ihrer Mannschaft im Vergleich zum Gegner?

Ich glaube, dass wir in der Breite besser aufgestellt sind. Im Spiel von Dornstetten konzentriert sich vieles auf zwei bis drei starke Spielerinnen. Unser Spiel ist ausgeglichener und auch variabler.

Dennoch verläuft die Saison beider Mannschaften sehr ähnlich. Auch bei Ihnen fehlt die Konstanz.

Das Problem ist, dass wir uns oftmals selbst schlagen. Wir machen zu viele Fehler: einfache Ballverluste, technische Fehler, treffen falsche Entscheidungen. Das müssen wir unbedingt abstellen.

Warum wird das heute nicht passieren und Ihre Mannschaft wird das Spiel gewinnen?

Wir haben die letzten beiden Aufeinandertreffen gegen Dornstetten verloren. Deshalb sind wir heute besonders motiviert. Wir wollen unbedingt gewinnen. n  Die Fragen stellte Kevin Schuon.