Sonja Spohn, Vorsitzende des evangelischen Schulbunds in Südwestdeutschland, Hans-Henning Averbeck, Direktor des Oberlinhauses Freudenstadt, und Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg (von links) Foto: Gernsheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Evangelischer Schulbund Südwestdeutschland tagt im Oberlinhaus

Ein Vernetzungstreffen veranstaltete der evangelische Schulbund Südwestdeutschland im Oberlinhaus in Freudenstadt. Das Thema lautete "Diakonie begegnet Schule".

Freudenstadt. Der evangelische Schulbund in Südwestdeutschland ist ein Zusammenschluss von rund 30 pädagogischen Einrichtungen, Schulen und Internaten, die auf jahrzehntelange Erfahrung und Tradition zurückblicken können und in ständiger Auseinandersetzung mit ihrem christlichen Auftrag zeitgemäße Bildungs- und Erziehungsangebote machen.

Die Schulleitungsteams trafen sich zu einem eineinhalbtägigen Austausch zum Thema "Diakonie begegnet Schule". Im Mittelpunkt der Gespräche und des Austauschs standen die diakonischen Angebote und Projekte des Oberlinhauses, das mit seinen Schulen Mitglied im evangelischen Schulbund ist. Eingehend ließen sich die Teilnehmer am Nachmittag über die Angebote für unbegleitete minderjährige Ausländer informieren.

Das Oberlinhaus bietet in zwei Wohngruppen 19 Jugendlichen ein Zuhause auf Zeit und unterrichtet sie zusammen mit weiteren 17 Jugendlichen in zwei VABO- Klassen (Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf für Jugendliche ohne Deutschkenntnisse).

Am zweiten Tag berichteten Mitarbeiter aus ihrer Arbeit mit den Jugendlichen in der Berufsorientierung und Ausbildung. Thematisiert wurden auch die in diesem Arbeitsbereich zunehmend problematischen Bedingungen für diakonische Träger, denen es aufgrund der Tarifgebundenheit immer schwerer fällt, den Zuschlag bei Ausschreibungen der Agentur für Arbeit zu erhalten. Als Gast nahm am zweiten Tag Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, teil, um Impulse aus der Praxis aufzunehmen und Anregungen für den diakonischen Auftrag der evangelischen Schulen zu geben.

"Mit welchem Blickwinkel sehe ich den Menschen?", fragte Kaufmann. Bezugnehmend auf eine Predigt von Martin Luther führte er aus, dass die Wertschätzung des Gegenübers die Grundlage eines gelingenden Miteinanders sei. "Diakonie ist eine Haltung des Verständnisses des Lebens", so Kaufmann und bekräftigte eine Teilnehmerin, die die Rolle der Lehrkräfte als Schatzsucher bezeichnete. Anhand der vorgestellten Bildungsangebote des Oberlinhauses wurde deutlich, mit wie viel Herzblut dort sozialpädagogische Ar-beit geleistet wird.