Cartoonist Hannes Mercker, zu Gast in seiner alten Heimat Freudenstadt, wirft auf dem Marktplatz einen Blick in sein aktuelles Buch "Möchten Sie den Stau umfahren? Cartoons über Oldenburg". Foto: Garic

Hannes Mercker hat Buch über Oldenburg veröffentlicht. Freudenstadt lässt ihn nicht los.

Freudenstadt - Cartoonist Hannes Mercker, 27, hat ein weiteres Werk auf den Markt gebracht. Nach "Pinsel zwischen Ebbe und Flut – Comicstrips von der Nordseeinsel Pellworm" folgte ein Buch über seine Heimatstadt mit dem Titel "Möchten Sie den Stau umfahren? Cartoons über Oldenburg".

Mercker, der einige Jahre in Freudenstadt lebte, hat sein neues Cartoonbuch bereits etwa 1000 Mal verkauft. Inzwischen ist er mit seiner Freundin Juliane Zanker, die ihn einst nach Freudenstadt gelockt hatte, aus beruflichen Gründen nach Mannheim gezogen. Für Mercker ist das kein Problem, da er als Cartoonist und Illustrator an jedem Ort arbeiten kann. Auch freut er sich darüber, wieder eine neue Stadt kennenzulernen. Dennoch sagt er: "Wenn es im Sommer in Mannheim zu heiß ist, komme ich gerne nach Freudenstadt, um mir eine Abkühlung zu verschaffen." Dann genießt er den schönen Schwarzwald und vergisst das "graue Mannheim" für einen Moment.

Wenn er zwischen seinen Aufträgen für Unternehmen und Verlage wieder Zeit findet, möchte er ein Cartoonbuch über den Schwarzwald zeichnen. Er denkt, hier von den vielen Touristen und dem großen Einzugsgebiet profitieren zu können, im Gegensatz zu Oldenburg oder Pellworm.

Cartoons fürs Fleischermuseums

Sein Bezug zu Freudenstadt bleibt aber auch durch das Schwarzwald Gäste-Journal erhalten, in dem derzeit ein Comicstrip von ihm auf der Kinderseite jeder Ausgabe erscheint. Auch seine Verbundenheit zu Oldenburg verliert er nicht, da er dort an einem Online-Magazin mitarbeitet, für das er – natürlich – Cartoons zeichnet.

Um auf sich und seine Cartoons aufmerksam zu machen, nimmt Hannes Mercker an allen möglichen Wettbewerben teil und ist auf Messen sowie Ausstellungen vertreten. Als Gewinner des Comic-Sonderpreises bei der "taz nord" wurde einer seiner Comics sogar schon ganzseitig abgedruckt.

Seine skurrilste Anfrage war bisher die des deutschen Fleischermuseums Böblingen zum Thema "Fleischgenuss in der zeitgenössischen Kunst". Die nächsten Monate wird er allerdings mit einer Illustration für ein Geschichtsmuseum in Luxemburg beschäftigt sein. Sein Motto ist: "Jedes Bild, das man malt, ist auch Werbung für einen."

Obwohl er zurzeit seinen Lebensunterhalt mit Zeichnen von Illustrationen und Cartoons sichern kann, hält er sich das Türchen zu seiner abgebrochenen Lehrerlaufbahn noch offen, "falls sich in den nächsten fünf Jahren zeigt, dass es sich nicht mehr lohnt".