An Informationsständen im Foyer der Luise-Büchner-Schule wurde bereitwillig informiert und beraten. Foto: Keck

Netzwerk Fortbildung beklagt spärlichen Zuspruch. Viel Zeit für Beratungsgespräche.

Kreis Freudenstadt - Zu viel Aufwand für zu wenig Ertrag? Dass die Fortbildungsmesse für Frauen am Samstag unter Besucherschwund litt, lag nicht an zurückhaltender Bereitschaft der beteiligten Firmen und Institutionen oder mangelnder Werbung für die Veranstaltung.

Die Veranstalter, Bianca Böhnlein vom Regionalbüro für berufliche Fortbildung Ortenau und Freudenstadt-Horb sowie Sascha Falk, Vorsitzender des Netzwerks Fortbildung Freudenstadt, hielten mit ihrer Unzufriedenheit nicht hinterm Berg: "Das ist frustrierend". Mehr als ein Dutzend Anbieter hielten im Foyer der Luise-Büchner-Schule an Ständen jede Menge Informationsmaterial bereit und boten persönliche Beratung an.

Hausherr Oberstudiendirektor Klaus Schierle begrüßte Bildungsexperten und Besucher zur Messe, die einen Beitrag zu "wünschenswerter Fortbildung" leisten sollte. Diese, so der Schulleiter, sei nun mal in einer "komplexen Arbeitswelt unabdingbar". Sascha Falk hob auf das Motto der Veranstaltung ab: "Sie haben’s drauf!", versicherte er den überwiegend weiblichen Besuchern und ermunterte sie dazu, von dem Beratungsangebot reichlich Gebrauch zu machen. Sein Dank galt sowohl Bianca Böhnlein für die Federführung der Messe als auch Schulleiter Klaus Schierle für die gute Zusammenarbeit und besonders Studiendirektor Roland Schindler, der für die perfekt arrangierte Technik sorgte.

Lebenslanges Lernen immer wichtiger

An motivierendem Zuspruch ließ es auch Bürgermeisterin Stephanie Hentschel nicht mangeln: Die Messe sei eine hervorragende Plattform für Frauenbildung und belege, dass lebenslanges Lernen immer wichtiger werde. Diese Notwendigkeit hätten auch die Unternehmer erkannt. Wiedereinsteigerinnen in das Erwerbsleben verkauften sich oft unter Wert und müssten viel mehr Selbstbewusstsein entwickeln.

Gerade dieses Selbstbewusstsein von Frauen zog sich wie ein roter Faden durch die Vortragsreihe, die im Bistro des beruflichen Schulzentrums über die Bühne ging. Bernadette Stritt vom Landratsamt informierte darüber, was heute Arbeitgeber, beispielsweise der Landkreis als einer der bedeutendsten regionalen Anbieter von Bewerbern erwarten. Ernesta Troiani-Breuer befasste sich mit dem Thema "Lernen für einen guten Start", und Andrea Gündera gab viele Tipps dafür, wie Frauen "Kompetenz und Souveränität" in der Arbeitwelt verkörpern können.

Das hörte sich alles recht interessant an und konnte so mancher Besucherin auf die Sprünge helfen. Das Hauptreferat hielt Business-Coach Rebecca Paul zum Thema "Ladylike! – Meine Zeit ist jetzt". Ihr Schwerpunkt lag auf den Hindernissen, die sich Frauen selbst bereiten, angefangen bei der "Kuschelfalle" über die "Bequemlichkeitsfalle" ("Ich wollte eigentlich heute Abend zum Sport gehen, aber ich habe mir heute Morgen die Haare gewaschen") bis zur "Nörgelfalle". Sie thematisierte ferner eine ganze Reihe positiver Faktoren wie Neugier auf die Anforderungen, Mut oder Zielstrebigkeit, um zum Schluss zu gelangen: "Der Erfolg hat viele Gesichter." Coach und Dozent Horst Heidemann bot über den Nachmittag hinweg Workshops an zum Thema "Stärken erkennen. Talente entdecken. Kompetenzen entwickeln." Auf dem Programm stand ferner ein individueller Bewerbungsmappencheck durch Fachleute.

Beratung zu verschiedenen Themen

Eingehende Beratung wurde angeboten zu den Themen "Karriere und Orientierung", "Wiedereinstieg in den Beruf", "Existenzgründung" sowie "Beruf und Rente". Schließlich lag der Vorteil an dem insgesamt mäßigen Interesse an der Veranstaltung darin, dass für die Beratungen reichlich Zeit blieb.