TischtennisJugendarbeit wird immer wichtiger

(ow). Eine gute Jugendarbeit garantiert die Zukunft eines Vereins. Dieser Satz stimmt, wenn es gelingt, talentierte junge Führungsfiguren zu gewinnen, die ihre Kumpels zum Training mitbringen. Geradezu zwangsläufig stellt sich dann der Erfolg ein. Und doch erwachsen daraus auch Probleme.

Neben der Schule gehen manche so eifrig zum Training, dass da und dort auch schon mal weniger auf eine Klassenarbeit gelernt wird. Dann folgt das Studium oder eine Ausbildung, die Prioritäten verschieben sich, erst recht mit dem Einstieg in den Beruf, der zwangsläufig in den Vordergrund rückt und den Sport zur Nebensache werden lässt.

Ein Beispiel für solche Entwicklungen liefert der SSV Schönmünzach. Dort gelang es Klaus Frey über Jahre, Jugendliche durch das systematische Training von Andrzej Kaim so zu fördern, dass sich der Erfolg zwangsläufig einstellte. Die Herren stiegen mit dem Einbau Jugendlicher Jahr für Jahr von der B-Klasse bis in die Landesliga auf, die Mädchen verstärkten die Damenmannschaft in der untersten Spielklasse und leiteten einen noch nie dagewesenen Aufschwung ein. Heute spielen sie in der höchsten Damen-Liga Württembergs und die Zweite Mannschaft nimmt in der Landesliga Anlauf zum nächsten Aufstieg.

Dennoch stehen die Planungen für die kommende Runde noch auf schwankendem Boden. Führungsspielerin Nicole Gaiser hat nach einem Aufenthalt in den USA das Studium in Freiburg aufgenommen und weiß noch nicht, wie und ob sie das kommende Praxissemester mit häufigen Wochenenddiensten mit der Terminliste koordinieren kann.

Bei den Herren steigt Sören Quass nach Abschluss des Studiums in den Beruf ein – in Stuttgart. Die Folge: Deutliche Abstriche im Training. Oder: Ist mit Florian Schillinger überhaupt noch zu rechnen, da er in seinem Job weltweit unterwegs ist? Wenn er an Wochenenden ins Murgtal kommt, wird er zunächst in der Zweiten spielen, um damit das fehlende Training auszugleichen. Auf SSV-Chef Klaus Frey wartet damit für die Organisation der kommenden Runde wieder einmal ein Puzzle, bei dem ihm zur Zeit noch einige Teile fehlen.

Eine schmerzliche Erfahrung mit einem Eigengewächs machte auch der TV Oberhaugstett. Jan Teltschik, von Oliver Schaible im Verein aufgebaut worden und maßgeblich am Aufschwung des TVO beteiligt, studiert in Chemnitz und hat sich dort beim DSC Rapid angemeldet, nachdem er zuvor noch sporadisch gependelt hatte. Schaible nimmt das gelassen, denn er weiß: Teltschiks Herz schlägt nach wie vor für den TVO.