Der BVB-Coach Jürgen Klopp verkündete seinen Abschied von Borussia Dortmund zum Saisonende. Foto: Gambarini Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballAuch im Bezirk Nördlicher Schwarzwald ist der Rücktritt Jürgen Klopps bei Dortmund Gesprächsthema

Von Volker Haag und Michael Stock

Jürgen Klopp verlässt Borussia Dortmund, der Klub und die Stadt sind geschockt. In Kneipen, Currywurstbuden und auf dem legendären Borsigplatz gibt es nur dieses eine Thema. Aber auch in und rund um Klopps ursprünglicher Heimat Glatten ist der Erfolgscoach Gesprächsthema.

Für Hans-Dieter Leins etwa, Sportkreisrat der Abteilung des Fachverbands Fußball und Bezirksvorstand Nördlicher Schwarzwald, war es zwar eine Nachricht, die plötzlich kam – und dennoch zu erwarten war: "Das Ausbrennen war Teil des Konzepts. Auch wenn Klopp ein sehr guter Trainer ist, ist die Misere vielleicht nicht ganz unverhofft gekommen. Nach fünf Jahren oder mehr ist es oft normal, dass du die Mannschaft nicht mehr erreichst. Zugutehalten muss man Klopp, dass er den richtigen Schritt im richtigen Moment gemacht hat. Den hat er clever gewählt. Sein Kunstwerk ist nicht zusammengebrochen und es wird eine Herkulesaufgabe für den Klopp-Erben", sagt Leins.

Harald Schuhmacher, der zusammen mit Jürgen Klopp die Fußballschule am Dobel in Freudenstadt gegründet hat, sieht eine Ära mit dem Weggang ihres Erfolgstrainers zu Ende gehen. "Nicht jeder kann wie Ottmar Hitzfeld auf dem Höhepunkt seiner Karriere abtreten. Insgesamt hat Jürgen in den sieben Jahren in Dortmund viele Erfolge feiern können und jetzt steht ein großer Umbau der Mannschaft ins Haus. Angefangen von der Torhüterposition und der im Vergleich zu den Vorjahren nicht mehr so schlagkräftigen Offensive. Mats Hummels wird den Verein wohl verlassen und die Laufbahn von Dortmunds Kapitän Sebastian Kehl neigt sich langsam auch dem Ende zu." Als möglichen Nachfolger hält Schuhmacher Thomas Tuchel für einen geeigneten Kandidaten, der bereits beim FSV Mainz die Nachfolge von Jürgen Klopp erfolgreich angetreten hat.

Matthias Fichtenkamm aus Wachendorf und einer der zwei Gründungsmitglieder des BVB Fanclubs "Schwarz Gelbe Schwaben" aus Starzach war vom Zeitpunkt des Abgangs seines Kulttrainers auf Raten etwas überrascht. "Die Anzeichen haben sich in den letzten Monaten jedoch verdichtet, dass solch ein Schritt kommen kann. Es ist schon ein komisches Gefühl, dass Jürgen Dortmund bald nicht mehr trainieren wird. Er hat den sportlichen Erfolg in den vergangen sieben Jahren maßgeblich geprägt." Über einen möglichen Nachfolger wolle Fichtenkamm hingegen nicht spekulieren. Fichtenkamm ist sich aber ziemlich sicher, dass die Verantwortlichen einen Plan B in der Schublade haben und einen adäquaten Nachfolger in Bälde präsentieren werden. Bisher ist von Seiten des Vereins, zu dem Fichtenkamm gute Kontakte unterhält, noch kein Nachfolger durchgesickert. Dieser müsse aber einem speziellen Anforderungsprofil entsprechen. "Thomas Tuchel wäre aus meiner Sicht ein Kandidat, der zum BVB passen würde."