Weltmeisterschaften in Frankreich 2014 und Michael Jung, das passt zusammen. Nach dem WM-Mannschaftssieg in Caen mit fischerRocana (unser Bild) sicherte sich der 32-Jährige jetzt mit Star Connection den Titel bei den sechsjährigen Vielseitigkeitspferden. Foto: Langsdon

32-jähriger Altheimer sichert sich mit Star Connection in Lion d'Angers Titel bei den Sechsjährigen.

Seiner bereits sehr stattlichen Erfolgsliste hat der Altheimer Michael Jung am Wochenende einen weiteren Weltmeistertitel hinzu gefügt. Gerade einmal vier Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch beim Turnier in Donaueschingen sicherte sich der 32-Jährige mit dem Hannoveraner Star Connection in Lion d’Angers den Titel bei den Sechsjährigen.

42,70 Strafpunkte gab es für das Paar eingangs in der Dressur der zur WM führenden Einsterne-Prüfung (CCI*), was zunächst den zweiten Platz bedeutete. Während dann aber der nach dem ersten Teilabschnitt noch führende Belgier Vincent Martens im Gelände aufgeben musste, blieb Michael Jung mit Star Connection in 8:51 min fehlerfrei in der erlaubten Zeit. Auch den Springparcours absolvierte er ohne Abwurf und brachte damit sein Dressurergebnis als neuer Weltmeister mit einem erneut für die Zukunft viel versprechenden Pferd ins Ziel.

Platz zwei belegte Christopher Burton aus Australien mit Dutch Man Retto (44,40); Bronze holte die Britin Piggy French mit Cooley Dream Extreme (47,10), die auf den letzten Drücker noch ihre beim Springen mit zwei Fehlerpunkten belastete Landsfrau Zoe Wilkinson mit Parkfield Quintessential (6., 48,70) aus den Medaillenrängen verdrängte.

Fast wäre dem mit einer speziellen Schulterweste angetretenen Doppel-Olympiasieger auch in der Kategorie der Siebenjährigen bei der Weltmeisterschaft der jungen Vielseitigkeitspferde in Frankreich ein Podestplatz geglückt. Zwei Eisen hatte er bis zuletzt im Feuer, darunter bis zum letzten Tag vor allem mit fischerRicona die Schwester der bei ihrer Weltmeisterschaftspremiere in Caen so überzeugenden fischerRocana. Die 44,20 Strafpunkte des Duos bedeuteten nach der Dressur Platz vier, doch auch bei dieser Zweisterne-Prüfung (CCI**) schied der nach dem ersten Tag klar an der Spitze des 56 Paare umfassenden Feldes liegende Nicolas Touzaint mit Caretinhus (34,00) in der Cross-Country-Prüfung aus. Erneut tadellos dagegen der Auftritt von Michael Jung und fischerRicona, und als beide nach 9:09 min die Ziellinie passierten, lagen sie schon auf Platz drei. Dann aber mussten sie im Parcours gleich 12 Fehlerpunkte hinnehmen und fielen auf Endplatz 25 zurück.

Genau umgekehrt dagegen die Entwicklung des zweiten Starters aus dem Altheimer Stall bei den Siebenjährigen. Mit fischerTakinou erreichte Michael Jung zunächst Platz 18 nach der Dressur mit 47,50 Punkten, und dabei sollte es bleiben. Sowohl im Gelände (9:17 min), als auch bei dem in 77,93 Sekunden souverän absolvierten Parcoursspringen leistete sich Jung im Sattel des Anglo-Arabers im Gegensatz zu etlichen Konkurrenten keinen Fehler und arbeitete sich über Zwischenposition 13 noch in Schlagdistanz auf den Podestplatz vor. Nur 1,30 Punkte fehlten letztlich zur Britin Laura Collett mit Pamero auf Rang drei (46,20). Weltmeister dieser Kategorie wurde der Franzose Thomas Carlile mit Tenareze (40,60) ziemlich deutlich vor dem Briten Tom McEwen mit Toledo de Kerser (43,70).

In Lion d’Angers ebenfalls startberechtigt war mit Faye Füllgraebe die in Altheim lebende Freundin von Michael Jung. Bei den Sechsjährigen sattelte sie die Stute Quebec, mit der sie nach der Dressur (54,40) auf Rang 26 zu finden war. Ein fehlerfreier Geländeritt in 8:48 min bedeutete die Verbesserung auf Zwischenplatz 21. womit sie direkt vor dem bei der WM als deutscher Einzelstarter vertretenen Andreas Ostholt lag. Während Ostholt seine Westfalenstute Corvette aber bereits vor dem Springen zurückzog, bewältigte Faye Füllgraebe den dritten Abschnitt ihrer Vielseitigkeit mit neun Fehlerpunkten. Damit landete sie mit Quebec auf Endplatz 26.