"Den Breisgauern fehlt vorne ein Knipser"

Mit dem Spiel des designierten Meisters FC Bayern München in Wolfsburg hat gestern die Rückrunde der Fußball-Bundesligasaison 2014/15 begonnen. Die restlichen Mannschaften greifen heute und morgen wieder in das Geschehen ein und bestreiten gleich eine englische Woche.

Interessanter als die von vielen bereits als beantwortet gesehene Meisterfrage sind die weiteren Aussichten der beiden noch im Tabellenkeller hängenden Landesvertreter VfB Stuttgart und SC Freiburg sowie der negativen Saisonüberraschung Borussia Dortmund. Wir haben einige Experten aus der Region dazu befragt. Edgar Pakai (Bezirksvorsitzender Nördlicher Schwarzwald): "Ich hoffe und wünsche es mir, dass beide Vereine der Liga erhalten bleiben. Freiburg hat mit Jürgen Streich einen exzellenten Trainer, den manche etwas unterschätzen. Beim VfB Stuttgart sollte es gut gehen, wenn es ihnen gelingt ihre Abwehr zu stabilisieren. Jürgen Klopps Dortmunder werden sich in der zweiten Saisonhälfte fangen und noch einen guten Mittelfeldplatz erreichen. Einen Abstieg sehe ich bei den Dortmundern nicht." Halit Ipekcioglu (Abteilungsleiter FC Holzhausen): "Für unsere Region hoffe ich, dass der VfB Stuttgart drin bleibt und da bin ich auch ganz guter Hoffnung. Zumal sie mit Robin Dutt einen richtigen Fachmann als Manager dazubekommen haben. Das wird ihnen auch einen Schub geben. Bei den Freiburgern habe ich meine Zweifel ob es reichen wird. Die Dortmunder kommen in der Rückrunde mit ihrem Trainer Jürgen Klopp unter wieder raus. Die werden eine starke Rückrunde spielen und am Ende noch einen einstelligen Tabellenplatz einnehmen. Da bin ich mir sicher." Holger Banholzer (Trainer VfR Sulz): "Der VfB Stuttgart wird den Klassenerhalt schaffen, da er auch im Vergleich mit Freiburg in der Offensive besser aufgestellt ist. Ibisevic kommt wieder zurück, und er wird zusammen mit Harnik für die notwendigen Tore sorgen. Zumal der VfB mit Huub Stevens einen erfahrenen Trainer im Abstiegskampf hat. Bei Freiburg bin ich mir nicht so sicher, ob es am Ende reichen wird. Vorne fehlt den Breisgauern ein Knipser. Dortmund wird sicher nicht absteigen und eine gute Rückrunde spielen. Die ersten zwei Spiele sind ganz wichtig für die Mannschaft. Wenn alles optimal läuft, ist vielleicht sogar noch ein Platz für die Europa League möglich." Karin Raisch (1. Vorsitzende SV Musbach): "Beide Vereine, Freiburg und Stuttgart, gehören meines Erachtens in die Bundesliga. Bei Freiburg habe ich sogar noch weniger Bedenken als beim VfB. Die Stuttgarter werden sich dennoch, wie bereits im Vorjahr, durchwurschteln und die Klasse am Ende halten. Beim BVB bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Sache gutgehen wird. Meiner Meinung hätte sich Jürgen Klopp vielleicht ein Beispiel an Armin Veh nehmen sollen, der auch freiwillig seinen Hut genommen hat. Ich bin mir nicht sicher, ob Jürgen seine Spieler nach all den Jahren noch erreicht und es nicht besser seitens des Vereins wäre, einen neuen Trainer zu holen." Harald Türk (1. Vorsitzender TSV Freudenstadt): "Beim VfB Stuttgart und dem SC Freiburg lebt natürlich die Hoffnung, dass beide die Klasse halten können. Ich traue das eher den Stuttgartern zu, zumal sie in Huub Stevens einen wirklich guten Trainer haben. Den hätten sie vielleicht das letzte Mal gleich behalten sollen. Bei Borussia Dortmund habe ich die große Erwartung, dass die Mannschaft noch eine starke Rückrunde hinlegen wird." Ulrich Rath (Ehrenvorsitzender SV Glatten und erster Jugendtrainer von Jürgen Klopp): "Die Hoffnung ist natürlich bei beiden Mannschaften aus dem Ländle da, dass sie es noch packen. Beim VfB Stuttgart bin ich auch sehr zuversichtlich, zumal bei der Mannschaft gute Ansätze zu erkennen sind und Trainer Stevens auf junge Leute setzt. Große Sorgen habe ich um Freiburg; ich glaube kaum, dass es die Mannschaft in dieser Saison noch mit dem Klassenerhalt packt. Was Borussia Dortmund angeht: Jürgen wird es packen. Es wird zwar nicht einfach, aber die Qualität in der Mannschaft ist da, nur das Selbstvertrauen bei den Spielern fehlt. Bedenken habe ich nur, ob die Köpfe nach der Pause jetzt richtig frei sind."