Mit neuen Methoden um Zuschauer wirbt nach dem ungeliebten Klassenwechsel der SV Lichtenfels Leinstetten.. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballSV Lichtenfels Leinstetten macht Zuschauern neues Angebot: Geld sparen und eine Rote Wurst gratis

Von Tim Geideck

Durch die Versetzung von der Staffel 1 in die Staffel 2 der Kreisliga B gehen dem SV Lichtenfels Leinstetten in der kommenden Saison mehrere Derbys und damit wohl auch Zuschauer flöten. Der Verein reagiert darauf mit einer ungewöhnlichen Aktion – und führt zur neuen Saison eine Dauerkarte ein.

Dauerkarte? So etwas kennt man eigentlich nur von höherklassigen Vereinen, doch ab sofort gibt es ein Abo für Heimspiele auch in der Kreisliga B – zumindest beim SV Lichtenfels Leinstetten. Ausgedacht haben sich das der Vorsitzende Michael Weiß und das Beiratsmitglied Christoph Haut. "Wir wollten einfach etwas Neues ausprobieren und lassen das jetzt mal anlaufen", sagt Weiß.

Der Verein reagiert damit auf die Versetzung in die Staffel 2 der Kreisliga B, der durch den Aufstieg des ASV Nordstetten und des SV Vollmaringen ansonsten zu wenige Vereine angehört hätten. Dem SVL gehen durch den Umzug nicht nur Derby-Gegner und damit eigene Zuschauer verloren, sondern durch die größeren Entfernungen zu den B2-Vereinen werden vermutlich auch weniger Gästefans nach Leinstetten kommen.

Schon beim Staffeltag in Vöhringen machte der SVL seinem Ärger über die Versetzung Luft. "Für uns ist das die größte Katastrophe, die es gibt. Das wird für uns diese Saison eine Überlebensfrage", schimpfte damals Trainer Knud Herr. Weiß erneuert die Kritik: "Die gastgebenden Vereine leben ja auch davon, dass nicht nur sechs Fans vom Gastverein da sind, sondern auch mal 30."

Besonders hadert der SVL-Chef mit die Art und Weise, wie sein Verein in die Staffel B2 gesteckt wurde. Im Vorfeld habe ein Verantwortlicher des Fußball-Bezirks Nördlicher Schwarzwald angerufen und gefragt, ob man sich eine Versetzung vorstellen könnte. Der SVL habe abgelehnt – und wurde trotzdem in die Staffel 2 eingeteilt. "Das ärgert uns. Uns wurde dann gesagt, es wäre nur ein Höflichkeits-Anruf gewesen", meint Weiß, der sich stattdessen gewünscht hätte: "Offen und ehrlich miteinander umgehen."

Den Kopf will er trotzdem nicht in den Sand stecken: "Wir nehmen es, wie es kommt, und werden das Beste aus der Situation machen." Und dazu gehört eben auch die Dauerkarten-Aktion, mit der die Zuschauer ermutigt werden sollen, sich alle zehn Heimspiele anzuschauen. Sie kostet pro Stück 22 Euro. Da der reguläre Eintritt bei einem SVL-Heimspiel 2,50 Euro beträgt, sparen die Dauerkarten-Besitzer damit drei Euro, wenn sie zu allen zehn Spielen kommen. Als zusätzlichen Bonus erhalten sie beim Leinstetter Fanfest am Saisonende ein Bier und eine Rote Wurst gratis.

Vorgenommen hat sich der Verein, 50 Dauerkarten zu verkaufen. Besonders lobt Weiß die Spieler der ersten Mannschaft, die sich bereits ein Dutzend Dauerkarten gekauft haben, obwohl sie eigentlich gar keinen Eintritt bezahlen müssten. "Eine ganz tolle Sache", betont der Vorsitzende, der davon ausgeht, dass auch der ein oder andere Zuschauer noch zugreifen wird, denn: "Wir haben sehr treue Fans."

Zum ersten Mal eingesetzt werden kann die Dauerkarte bereits am kommenden Sonntag, 31. August. Während der Rest der Staffel 2 erst am 7. September in die neue Runde startet, beginnen die Leinstetter bereits eine Woche früher. Gegner ist der TSV Weitingen.