Haben schon einmal Platz genommen: OB Julian Osswald (hinten) und Verbraucherminister Alexander Bonde freuen sich über den neuen umweltfreundlichen Bürgerbus. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbraucherminister Bonde und OB Osswald stellen elektromobilen Bürgerbus vor / Verbesserung des Nahverkehrs

Von Lothar Schwark

Freudenstadt. Das Gefühl, lautlos durch die Stadt zu rollen, kann ab sofort erleben, wer in den elektromobilen Bürgerbus steigt. Der ist künftig auf den Strecken Richtung Kienberg, Sulzhau und Schillerstraße unterwegs.

Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, stellte das umweltfreundliche Anrufsammeltaxi vor dem Freudenstädter Rathaus vor. Versehen mit einer roten Schleife, wurde das Elektrofahrzeug von Bonde und OB Julian Osswald enthüllt.

Das Projekt kam im Rahmen des Ideenwettbewerbs "Elektromobilität im Ländlichen Raum" des Landes Baden-Württemberg zustande und wird in diesem Rahmen auch gefördert. Neben der Stadt Horb und der Gemeinde Oberreichenbach ist Freudenstadt die dritte Stadt im Bunde, die in der Region Nordschwarzwald am Projekt "elektromobiler Bürgerbus" teilnimmt.

"Das Elektro-Bürgermobil wird das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr erweitern und verbessern", betonte Osswald. Neben Minister Bonde begrüßte der OB zahlreiche Ehrengäste, darunter Bürgermeister Karlheinz Kistner aus Oberreichenbach, Steffen Schoch (Geschäftsführer WFG Nordschwarzwald), Ludwig Blum (Geschäftsführer der Firma Katz) und Rainer Pfau (Fahrdienstleiter) nebst Harald Rothfuß (Stadtwerke) und Ralf Heinzelmann (Wirtschaftsbeauftragter) sowie mehrere Stadträte.

Den Förderbescheid für das Projekt erteilte Bonde bereits Ende April. Mit Unterstützung des Stadtseniorenrats wurde ein Bürgerworkshop organisiert, der als Ergebnis den Ausbau des ÖPNV und eine bessere Erreichbarkeit des Gewerbeparks Sulzhau vorsah. "Bei der Vorstellung des Konzepts zur diesjährigen Bürgermesse gab es nur positive Stimmen", erklärte Osswald. Immerhin hat die Stadt 10 000 Euro in das Projekt investiert.

"Mit dem elektromobilen Bürgerbus gehen wir gemeinsam einen großen Schritt in die Zukunft", betonte der OB. Das E-Mobil ersetzt das bisherige Anruf-Sammeltaxi Christophstal und erweitert die bestehenden Linien über das Facharztzentrum in der Straßburger Straße. Die zweite Linie führt ins Gewerbegebiet Sulzhau, während Linie 3 den Nord-West Bereich der Kernstadt abdeckt und den innerstätischen Personennahverkehr vervollständigt. Langfristiges Ziel des Projekts ist es, in Freudenstadt einen Beitrag zur Grund- und Nahversorgung, insbesondere für Familien und ältere Bürger, zu leisten.

Und weil ein E-Bus ohne Strom nicht weit kommt, ist eine E-Tankstelle in der Nähe des Stadtbahnhofs bereits in Planung. Bonde meinte, Freudenstadt mit seiner besonderen Topografie sei der richtige Standort, um ein E-Mobil auf Herz und Nieren beziehungsweise Batterie zu testen. Wichtig für das Land sei es, den Trend bei der Elektromobilität nicht zu verschlafen, betonte Bonde. Mobilität und ländlicher Raum gehörten zusammen. 50 Millionen Euro nehme das Land dafür in die Hand.

Auch der Minister lobte die Mitwirkung des Stadtseniorenrats beim Thema E-Bus. Der Ideenwettbewerb sei die richtige Plattform, neue Formen bei der Mobilität zu entwickeln, sagte Bonde. Die Hersteller der E-Mobile gehen im Durchschnitt von 120 Kilometern Reichweite aus. Im Winter kann sie auch nur 80 Kilometer betragen. In drei Stunden ist die Batterie wieder geladen.

u Das Anrufsammeltaxi fährt die Haltestellen der Linie E Christophstal mit Erweiterung Kienberg, die Linie F Sulzhau und die Linie G Salenbergstraße/Schillerstraße ab.

u Allerdings fährt es nur auf Anforderung – also dann, wenn ein Fahrgast das E-Sammeltaxi mindestens eine Stunde vor Fahrantritt unter Telefon 07441/91990 anfordert.

u Der Einzelfahrpreis innerhalb der Kernstadt beträgt für Erwachsene 1,80 Euro, für Kinder 0,95 Euro. Bei Fahrten außerhalb des Kernstadtbereichs bezahlen Erwachsene 2,30 Euro und Kinder 1,25 Euro für einen Einzelfahrschein.

u Wer Fragen zum elektromobilen Bürgerbus hat, kann sich an Ralf Heinzelmann, Wirtschaftsbeauftrager der Stadt, unter Telefon 07441/89 09 11 wenden.