Alles nach vorn: Kiels Dominik Klein im Angriffsmodus. Foto: Heimken Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballNationalspieler Dominik Klein vom THW Kiel leitet ab heute das Handball-Camp beim TV Rottenburg

Von Tim Geideck

Große Handball-Prominenz gibt sich ab heute in Rottenburg die Ehre: Zusammen mit dem Jugendnationaltrainer Klaus-Dieter Petersen wird der 187-fache Nationalspieler Dominik Klein (31) an diesem Wochenende das Handball-Camp des TV Rottenburg in der Volksbank-Arena leiten. Gestern noch das entscheidende Bundesliga-Spiel gegen den TBV Lemgo, heute am 800 Kilometer entfernten Neckar stehen – für den gebürtigen Miltenberger, der seit 2006 für den THW Kiel spielt, sind das jedoch Reisestrapazen, die er gerne auf sich nimmt.

Herr Klein, von Kiel nach Rottenburg ist es nicht gerade ein Katzensprung. Wie ist der Kontakt zum TV Rottenburg entstanden?

Der ist zustande gekommen über meine Freundin Okka Rau-Schmeckenbecher (ehemalige Beachvolleyball-Europameisterin vom Hamburger SV, d. Red.), die Mission Olympic für Rottenburg organisiert hat. Ich habe sie als Freund unterstützt und war auch am Stand des TV Rottenburg. Die sympathische Art der Handballabteilung ist mir da in Erinnerung geblieben. Wir haben uns ausgetauscht und hatten immer im Hinterkopf, mal gemeinsam so ein Handball-Camp zu machen. Inzwischen ist in Rottenburg die Volksbank-Arena entstanden und in dem Zusammenhang haben wir immer nach einem Termin gesucht, an dem wir die mit handballbegeisterten Kindern füllen können. Das schaffen wir jetzt am Wochenende.

Jetzt fällt dieser Termin ausgerechnet auf einen Tag nach dem Bundesliga-Finale gegen den TBV Lemgo. Fällt da die Reise nach Rottenburg nicht schwer?

Nein, ich freue mich darauf. Der Fahrplan sieht so aus: Ich werde mittags mit dem Flieger landen und dann holen mich die Betreuer vom TV Rottenburg ab zur ersten Trainingseinheit. Die wird dann zeitlich extra ein bisschen nach hinten geschoben, damit ich wirklich mindestens eineinhalb Tage da sein kann.

Welche Rolle werden Sie bei dem Handball-Camp spielen?

Ich bin einfach der Motivator, der Spaß verbreitet, der aber auch korrigiert. Ich weiß ja selber, wie ich das in meiner Jugendzeit erlebt habe, in der ich immer einen begeisterungsfähigen Trainer hinter mir hatte, der mich korrigiert hat, der Spaß gemacht hat und der vor allem angefeuert hat. Ich bin eher so der Anfeuerer, nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Handball-Camp. Ich werde die Jungs und Mädels pushen.

Und das wird Ihnen vermutlich als echter Handball-Star besonders gut gelingen.

Das Schöne ist, sich auf die gleiche Stufe mit den Kindern zu stellen und ihnen etwas mitzugeben, zum Beispiel welche Wurfvarianten es noch gibt. Ich möchte schon so viel wie möglich erklären und erzählen. Jeder kann Fragen stellen. Ich bin wirklich gespannt, wie das Camp wird. Aber ich bin mir sicher, dass die Kinder viel Spaß haben werden.

Schleswig-Holstein ist eine Handball-Hochburg. Ist es für einen Nachwuchsspieler in Baden-Württemberg schwieriger, um in Richtung Profihandball Fuß zu fassen?

Baden-Württemberg ist seit Jahren der erfolgreichste Jugendausbilder. In allen Länderpokalen wird man immer auf Baden-Württemberg treffen, das immer in Konkurrenz stehen kann zu anderen Landesverbänden. In Schleswig-Holstein sind vielleicht die Hochburgen des Profihandballs, aber was die Jugendarbeit angeht steckt am meisten Potenzial in Baden-Württemberg. Da wird sehr gute Arbeit geleistet. u Die Fragen stellte Tim Geideck.