Jubiläum: Technisches Hilfswerk feiert 50. Jubiläum / Erfolgsgeschichte aus bescheidenem Anfang

Es begann vor 50 Jahren mit einer Hand voll Schaufeln, Schubkarren und viel Enthusiasmus. Längst ist das Technische Hilfswerk (THW) Freudenstadt ein leistungsfähiger Ortsverband. Beim Festakt zum Jubiläum freuten sich die Verantwortlichen und prominenten Redner über die "Erfolgsgeschichte".

Freudenstadt. Peter Binder führte als Moderator durch die "Geburtstagsfeier" im Schweizer-Saal des Stadthauses. Mit dabei waren Vertreter von Feuerwehr, DLRG, Rotem Kreuz und Johanniter. Dirk Arnold, Ortsbeauftragter, schilderte die Entstehungsgeschichte des THW in Freudenstadt, die 1966 begann.

Dann folgte die Festrede von Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration des Landes Baden-Württemberg. Strobl würdigte den Beitrag, den das THW leistet. "Aus politischer Sicht ist Sicherheit sehr wichtig, da Freiheit und Demokratie sonst nicht gedeihen können. Das THW ist auch international anerkannt durch viele Hilfsaktionen. In Zeiten von Terror und Naturkatastrophen gewinnt es immer mehr an Bedeutung." Er lobte die Bereitschaft aller Rettungsdienste und ihrer ehrenamtlichen Mitglieder, "die ihr Leben riskieren, um anderen zu helfen". Laut Innenminister sind 41 Prozent der Baden-Württemberger Mitglieder in Hilfsorganisationen. Damit liege das "Ländle" so ziemlich an der Spitze im Bundesvergleich. Er würdigte auch die Zuverlässigkeit der Ehrenamtlichen. Sowohl den Arbeitgebern als auch den Familien sei hier zu danken. "Wenn ich weiß, dass unsere Hilfsdienste stark sind, kann ich viel besser schlafen", so Strobl.

Markus Gnirck vom THW-Landesverband Baden-Württemberg betonte, dass die Ausstattung des THW heute viel moderner sei als zu Gründerzeiten. Man achte darauf, auf dem Laufenden zu bleiben. Er legte großen Wert auf die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsdiensten wie Polizei und Feuerwehr.

An diesem Abend wurden drei kurze Filme gezeigt, die die Arbeit des THW veranschaulichen. Der erste Film zeigte die Anfänge der Organisation, 1954 bei der Bekämpfung des Hochwassers in Bayern. Der zweite Film dokumentierte einen Einsatz im Sudan, der nach einer Dürreperiode in Eritrea von Flüchtlingen geradezu überlaufen worden war. Hier half das THW mit einer Trinkwasseraufbereitungsanlage und dem Aufbau von Unterkünften. Der dritte Film stellte den aktuellen Stand des THW dar, die Arbeit mit modernsten Geräten, die Blitzaktionen in schwer zugänglichem Gelände ermöglichen und Menschenleben retten.

Landrat Klaus Michael Rückert beglückwünschte das THW zum Dienst am Menschen, der schon in der dritten Generation geleistet wird. Diese spezielle Form der Gefahrenabwehr könne sich sehen lassen. Wie seine Vorredner, lobte er die gute Zusammenarbeit aller Rettungsorganisationen. Gerhard Regele, Polizeipräsident in Tuttlingen, dankte für die guten Kontakte zu seiner Behörde. Gerne greife die Polizei bei ihren Einsätzen auf Geräte und Fachwissen der THW-Mitglieder zurück. "Die meisten Großveranstaltungen finden unter Beteiligung von THW und Polizei statt. Die Bürger vertrauen auf eine professionelle Lagebewältigung. Hilfs- und Rettungsorganisationen müssen dicht verzahnt sein, um Sicherheit zu gewährleisten." Regele wünschte weiterhin gute Zusammenarbeit.

Oberbürgermeister Julian Osswald dankte vor allem für die Jugendarbeit. Er mache sich keine Sorgen um den Nachwuchs, denn viele junge Menschen unterstützen das THW. Er überreichte im Anschluss an seine Rede einen Zuschuss von 500 Euro von der Stadt Freudenstadt und wünschte weiterhin gute Zusammenarbeit.

Rüdiger Munzinger, THW-Oberbeauftragter von Schramberg, lenkte nochmals den Blick auf die Zusammenarbeit mit allen anderen Organisationen und auch mit den Ortschaften rund um Freudenstadt. Im Anschluss an die die Ehrungen gab es einen Stehempfang.