"The Twiolins" Marie-Luise und Christoph Dingler sowie "Robeat" Robert Wolf faszinierten das Publikum. Foto: Blaich

Violinduo "The Twiolins" und Beatbox-Europameister "Robeat" begeistern beim Schwarzwald Musikfestival. Mit Video  

Freudenstadt - Für ein besonderes, extravagantes Musikerlebnis sorgte die faszinierende Kombination von "The Twiolins" und "Robeat", die beim Schwarzwald Musikfestival in den Schalterräumen der Kreissparkasse in Freudenstadt auftraten.

Auch in der 20. Festspielsaison werde die Kundenhalle der Kreissparkasse zur Konzerthalle umfunktioniert, sagte Sparkassendirektor Uwe Braun bei der Begrüßung der Gäste. Seit Beginn des Schwarzwald Musikfestivals sei die Kreissparkasse als Partner dabei. In diesem Jahr freue man sich auf die musikalische Verbindung von Tradition und Moderne.

Intendant Mark Mast dankte für die Gastfreundschaft. Mit deren Patenkonzert habe der Start in das letzte Drittel des Festivals begonnen, betonte er. Durch die Verpflichtung von "The Twiolins" und "Robeat" sei es gelungen, eines der weltweit führenden Violinduos und einen der weltweit besten Beatboxer für ein gemeinsames Konzert zu gewinnen. Es sei in dieser Formation eine "Welturaufführung".

Wie sich "Robeat" live anhört? Die Antwort gibt es im Video. Vor seinem Auftritt hat uns der Beatboxer eine Kostprobe seines Könnens gegeben:

Die Geschwister Marie-Luise und Christoph Dingler überzeugten das Publikum von Beginn an mit ihrem großartigen temperamentvollen Spiel auf ihren Violinen und zogen die Gäste von der ersten Minute an in ihren Bann. "Secret Places", also "geheime Orte", heißt ihr aktuelles Programm, aus dem sie eine Reihe moderner Kompositionen spielten. "An tief verborgene innere Plätze wollen wir sie entführen", sagte Christoph Dingler nach dem Auftaktstück "Metamorphosis" von Alexander Ganobolin. Das Publikum war von Beginn an von der Virtuosität und dem außergewöhnlichem Klangerlebnis fasziniert.

Mit modernen Kompositionen und pulsierenden Rhythmen mischten die beiden jungen Musiker die Klassikszene auf und brachten frischen Wind in den Konzertsaal. So auch mit "Carpathian" von dem polnischen Komponisten Dawid Lubowicz, in dem sich viele Stimmungen widerspiegeln. Mit außergewöhnlichem leidenschaftlichem Spiel zupften und strichen "The Twiolins" über ihre Violinen und verblüfften mit der Kombination von schnellen Läufen, langgezogenen Tönen und neuzeitlichen eigenwilligen Klängen.

Bei "Maha Nada" von Sebastian Sylla musizierten die beiden mit vielen Emotionen und Lebensfreude. Die meisten der ungewöhnlichen Stücke stammten aus dem Wettbewerb "Crossover Composition Award", den "The Twiolins" eigens ins Leben gerufen haben, um das Repertoire für Violin-Duos zu vergrößern und weiterzuentwickeln.

Einen musikalischen Kontrast, der nicht minder begeisterte, war der junge Beatboxer "Robeat". Der 28-jährige Robert Wolf faszinierte mit Mundakrobatik und Unterhaltungstalent. Die Gäste kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, was der junge Beatboxer alles an Tönen und Geräuschen aus Mund und Nase hervorzauberte. Er groovte Funk- und Beatkombinationen und es hörte sich an, als sei eine ganze Band auf der Bühne. Das Publikum lauschte gebannt. "Robeat" imitierte Beats von Base-Drum, Hi Hat, Snare Drum und Kongas und intonierte alle zusammen. Er konnte aber auch Klassik. Mozarts "Kleine Nachtmusik" mit Beatboxunterlegung war etwas ganz Extravagantes für die Ohren der Konzertgäste.

Nach einer Konzertpause zeigten "The Twiolins" und "Robeat" gemeinsam, wie spannend und aufregend sich die Kombination von Klassik und Moderne anhört. Alle drei Künstler faszinierten mit der Komposition "Ich glaub’, es gibt Regen", von Rebecca Czech, zu der "Robeat" nicht nur die Regentropfen beisteuerte, sondern den ganzen Sound unter die Violinen legte.

Atemberaubendes Tempo zum Schluss

"Schließen sie die Augen und achten sie auf die Bilder in ihrem Inneren, die entstehen", forderte Christoph Dingler auf, bevor das Trio mit der "Trance No. 1" von Benjamin Heim eine gefühlvolle melancholische Stimmung erzeugte.

Mit atemberaubendem Tempo und dem Stück "Jongleurs" von der Polin Ewelina Nowicka beendeten die Musiker das Konzert. Das Publikum war begeistert und forderte Zugaben, denen die Künstler auch gerne nachkamen.