Dachdeckermeister Clemens Barth ist im Alter von 65 Jahren verstorben. Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Bekannter Freudenstädter Unternehmer im Alter von 65 Jahren verstorben / In Innung engagiert

Freudenstadt. Er war Handwerker mit Leib und Seele und ein beliebter Bürger in Freudenstadt und darüber hinaus. Der Tod von Dachdeckermeister Clemens Barth reißt eine tiefe Lücke – nicht nur in seiner Firma.

Das Dachdeckerhandwerk hat in der Familie Barth eine lange Tradition. 1909 gründete August Barth die Dachdeckerfirma, damals im Haus der Brauerei Warteck, das heute das Hotel Warteck ist. Das Unternehmen wurde von Walter Barth übernommen und nach dessen Tod führten es ab 1988 Clemens und sein Bruder Peter Barth weiter. Alle drei Generationen engagierten sich stark für ihr Handwerk und waren jeweils Obermeister der Dachdeckerinnung Reutlingen, zu der der Kreis Freudenstadt gehört. Als Peter Barth die Firma aus gesundheitlichen Gründen verließ, führte sie Clemens Barth alleine weiter. Seine Frau Petra hielt ihm dabei den Rücken frei. "Er war in der Firma immer mit viel Herzblut für seine Mitarbeiter da", schildert sie unserer Zeitung.

Die Firma Barth ist mit ihren sechs Mitarbeitern überwiegend im Kreis Freudenstadt tätig. Nach dem Tod von Clemens Barth will jetzt die Familie zusammenhalten, um das Unternehmen weiterzuführen. Die Mitarbeiter stehen dabei an der Seite der Inhaber. "Alle strengen sich an", sagt Petra Barth.

Trotz seiner beruflichen Beanspruchung in seiner Firma engagierte sich Clemens Barth in der Dachdeckerinnung, für die er 27 Jahre ehrenamtlich tätig war. Bereits 1989 wurde er als Sachverständiger vereidigt. Er war von 1991 bis 1997 stellvertretender und danach bis 2003 Obermeister. Von 1999 bis 2008 war er darüber hinaus im Vorstand der Kreishandwerkerschaft Freudenstadt. 2003 erhielt Clemens Barth für seine großen Verdienste die silberne Ehrennadel des deutschen Dachdeckerhandwerks. 2009 wurde er mit der Alfred-Geisel-Medaille der Handwerkskammer Reutlingen ausgezeichnet. Der Dachdeckermeister war außerdem von 1989 bis 1999 Mitglied des Freudenstädter Gemeinderats in der CDU-Fraktion, aber ohne Parteizugehörigkeit. Sein großes Hobby war das Sammeln von Modelleisenbahnen. So kamen über die Jahre über 300 Lokomotiven zusammen.

Clemens Barth wurde 65 Jahre alt. Nach einer kurzen schweren Krankheit verstarb er in einer Klinik in Tübingen. Vor acht Jahren kaufte er sich mit seiner Frau ein Appartement auf der Insel Gran Canaria. "Das sollte für das Alter sein", sagt Petra Barth. In Kürze wollte sie mit ihrem Mann dort zwei Wochen Urlaub machen. Die Beerdigung von Clemens Barth ist am heutigen Mittwoch um 14.30 Uhr auf dem Friedhof in Freudenstadt.