Einen Singletrail wie in Albstadt soll es auch im Christophstal geben. Foto: Küstenbrück

Entscheidung fällt nach langer Diskussion für Single-Trail. Sorge um Sicherheit der Radfahrer.

Freudenstadt-Christophstal - Eine lange Diskussion entzündete sich in der jüngsten Sitzung des Gemeiderats Freudenstadt an der geplanten Mountainbikestrecke im Christophstal. Die Entscheidung für den Rundkurs fiel bei zwei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen.

Insbesondere um die Sicherheit der ungeübteren Mountainbiker sorgten sich die Räte. Die Bundesliagestrecke stehe jedem Mountainbiker offen. Ein Eintritt wird nicht verlangt. Nur einmal im Jahr solle auf dem Singletrail ein Bundesligarennen stattfinden, sagte Oberbürgermeister Julian Osswald einleitend.

Christian Ludewig von der Firma Pro-Cycl aus Pfalzgrafenweiler stellte die Strecke vor. Der Bund Deutscher Radfahrer habe schon zugesagt, in Freudenstadt ein Rennen auszurichten, sagte Ludewig. Die Strecke sei aber so angelegt, dass unterm Jahr auch normale Fahrer auf ihr unterwegs sein können. Für die Rennen würden die Schikanen dann verschärft. Im Rest des Jahres ließen sich die Hindernisse einfach "abrollen".

Auf der vergleichbaren Strecke in Bad Säckingen seien pro Tag etwa fünf bis zehn Besucher. Wichtig war Ludewig auch, dass es sich nicht um eine Downhillstrecke handele, bei der es nur darum gehe, bergab zu fahren, sondern um einen sogenannten Single-Trail-Rundkurs.

Friedrich Volpp (FWV) war über das Vorgehen der Stadt ungehalten: "Das Verfahren hat mit Demokratie nichts zu tun", sagte er. Es ärgere ihn, dass der Rat einen Beschluss fasse, ohne dass die Bürger und die Bewohner des Christophstals über das Vorhaben eingehend informiert worden seien. Andererseits erhöhe die Strecke die Bekanntheit Freudenstadts. Dem hielt Osswald entgegen, dass zehn Mountainbiker pro Tag keine untragbare Belastung seien. Während des Bundesligarennens habe die Stadt mit dem Veranstalter Auflagen auszuhandeln, um die Belastung gering zu halten. Und ein Wochenende im Jahr sei zumutbar.

Günther Braun (SPD) kritisierte, dass sich in der Stadt ein Fahrradkonzept nicht durchsetzen lasse, aber Geld für die Strecke vorhanden sei. Außerdem befürchtete er Konflikte mit Baiersbronn, wo es viele Angebote für Mountainbiker gebe. Osswald entgegnete, der Trail sei Teil des Gesamtangebots in der Region. Man wolle die Strecke ans Mountainbikewegenetz anschließen, das Baiersbronn mit dem Wolftal verknüpfe, ergänzte Ludewig. Bärbel Altendorf-Jehle (BA) lobte das Projekt als tolle Ergänzung und Angebot für Jugendliche, allerdings hätte sie sich mehr Informationen über die Einstellung der Christophstäler zu dem Vorhaben gewünscht.

Regine Haug fragte nach den Folgekosten und danach, wo genau die bis zu 10 000 Zuschauer des Bundesligarennens denn stehen werden. Diese würden sich unter anderem entlang eines parallel verlaufenden Wanderwegs verteilen. Der Platz sei ausreichend, antwortete Ludewig. Für den Weg selbst sei das Forstamt zuständig. Auch die Reparaturen, die nach dem ersten Jahr nötig sein könnten, seien in den bisherigen Kosten enthalten.

Michael Kaltenbach (FWV) berichtete, dass er acht der elf betroffenen Haushalte im Christophstal zur Strecke befragt und nur positive Resonanz erfahren habe.

■Zugänge zu dem 3,6 Kilometer langen Single-Trail sind beim Langenwaldsee und von Marktplatz aus. 177 Höhenmeter sind auf der Strecke zu überwinden.

■Mit dem ersten Bauabschnitt soll Mitte Oktober begonnen werden, mit dem zweiten Anfang 2017.

■Gut 140 000 Euro wird die Strecke kosten. Mit einem Förderzuschuss von Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord in Höhe von 55 000 Euro wird gerechnet.