Stadt will den Leerstand von Wohnungen reduzieren

Freudenstadt. Die Stadt Freudenstadt ist eine der wenigen Städte in der Region, die entgegen des üblichen Trends wächst. Die Neubautätigkeit ist aufgrund der immensen Nachfrage ungebrochen und doch stehen laut Zensus mehr als 700 Wohnungen leer. Gleichzeitig bekommt die Stadtverwaltung auf Anfrage bei Personen, die aus Freudenstadt weggezogen sind oft die Auskunft: "Wir wären ja gerne in Freudenstadt geblieben, haben aber keine passende Wohnung gefunden."

Die Stadtverwaltung will dieses brachliegende Potenzial das rund sechs Prozent des Wohnungsbestands entspricht, reaktivieren. Aus diesem Grund werden mit den in diesen Tagen zugestellten Wasserabrechnungen der Stadtwerke Informationsschreiben an Wohnungseigentümer verschickt. Ziel ist es, mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen und Gründe für den Leerstand zu erfahren.

Bei der Stadt ist man sich sicher, dass zeitgemäße Wohnungen zu einem angemessenen Mietpreis gut vermittelbar sind. Nicht zuletzt deshalb, weil jeden Tag deutlich mehr Personen nach Freudenstadt zum Arbeiten hinein- als hinausfahren. "Täglich pendeln mehr als 7000 Menschen nach Freudenstadt zum Arbeiten ein", so Wirtschaftsbeauftragter Ralf Heinzelmann. Wenn es gelänge, nur zwei Prozent davon eine Wohnung zu vermitteln, könnte die Stadt Freudenstadt viele Neubürger willkommen heißen.

Oberbürgermeister Julian Osswald sieht in der engen Vernetzung von Stadt und Wohnungseigentümern eine Win-Win-Situation für alle Seiten. "Eigentümer können ihre Wohnungen wieder nutzbar machen und Einnahmen erzielen. Für die Stadt wiederum sind verfügbare Wohnungen ein wichtiger Standortfaktor."

Osswald weiß, dass es insbesondere für junge Familien schwierig ist, eine adäquate Wohnung in Freudenstadt zu finden. Der Bedarf ist aber vorhanden. Die Stadtverwaltung hofft, dass sich möglichst viele Eigentümer an der Umfrage und der Initiative beteiligen.