Ulrich Schanbacher und Margarete Warth vor einer der textilen Arbeiten der Künstlerin und einer Skulptur von Abraham Bero Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: Weihnachtsausstellung in der Galerie Schanbacher / Textile Arbeiten in verschiedenen Techniken

Von Gabriele Adrian

Freudenstadt. Der Titel "Weihnachtsausstellung" in der Galerie Schanbacher in Freudenstadt beruht nicht etwa auf den ausgestellten Kunstwerken, sondern bezieht sich lediglich auf die Dauer der Ausstellung, die noch bis zum 23. Dezember zu sehen ist.

Eine große Zahl interessierter Besucher hatte sich eingefunden, um textile Arbeiten und kleinformatige Bilder von Margarete Warth und Steinskulpturen des zimbabwischen Künstlers Abraham Bero zu betrachten und auf sich wirken zu lassen.

Margarete Warth ist Dozentin an der Hochschule für Kunsttherapie in Nürtingen und fertigt meist großformatige textile Wandobjekte aus Wollfilz, Woll- oder Kamelhaargewebe und Wollmusselin, die in verschiedenen Misch-Techniken ausgeführt werden, wie etwa unter Zuhilfenahme von Wachs, Tusche oder Asche. Die Künstlerin webt und filzt die meist großen Stoffe selbst, färbt sie in oft dunklen Tönen und webt oder stickt grafische Muster ein.

In Margarete Warths Zeichnungen und Malereien entdeckt der Betrachter, dass den sparsamen Linien Grundrisse etwa von Wohnungen, Ställen oder auch japanisch anmutenden klaren Schriftformen zugrunde liegen. Dezent, intensiv und eher zurückhaltend wirken die Kunstwerke, die sich erst bei längerem Anschauen dem Betrachter erschließen.

Die Skulpturen von Abraham Bero bilden einen eindrucksvollen Kontrast zu den Arbeiten Warths und repräsentieren die Kunst, die aus dem südlichen Afrika stammt. Vorzugsweise harter Stein wie Serpentin und Verdit wurden zu Formen und Figuren, Menschen und Tieren verarbeitet. Immer wieder werden verschiedene Arbeitstechniken deutlich, der Künstler lässt zunächst den Stein sprechen, wartet, was dieser ihm mitteilt, und arbeitet dann die Motive heraus, indem er schleift, poliert oder hämmert.

Tiefes religiöses Empfinden, gepaart mit dem angeborenen Sinn für Volumen und Rhythmik, verleihen der neuen afrikanischen Kunst ungewöhnliche Ausdruckskraft. Die Meisterwerke von Abraham Bero beziehen ihre Inspiration aus der Natur, der Stammesmythologie und dem Glauben an die Ahnen, erläuterte Ulrich Schanbacher, der zur Vernissage in seine Galerie eingeladen hatte. Die Gegenüberstellung von etwa 25 textilen Arbeiten und 50 afrikanischen Skulpturen aus Zimbabwe mache den besonderen Reiz und den Kontrast der Ausstellung aus, urteilten die zahlreichen Besucher. Die Ausstellung ist bis zum 23. Dezember in der Lauterbadstraße 18 zu sehen. Öffnungszeiten sind freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter der Nummer 07441/8 63 82 20.