Besteller existiert nicht / Kriminalpolizei rät Betrieben zur Sorgfalt

Kreis Freudenstadt. Eine neue Masche von Betrugsfällen beschäftigt derzeit das Kriminalkommissariat in Freudenstadt. Betrüger versuchten in den Landkreisen Freudenstadt und Rottweil mit unrechtmäßig verwendeten Personalien und E-Mail-Adressen von existenten Firmen aus England Waren in Deutschland zu bestellen und hatten in einem Fall sogar Erfolg. Der dabei entstandene Schaden wird laut Polizei auf über 90 000 Euro beziffert.

Die angebliche Direktorin einer großen Handelskette aus England bestellte im Frühjahr bei einem Betrieb im Kreis Freudenstadt eine größere Menge Handelsware im Wert von etwa 90 000 Euro. Die Bestellung wurde über eine Spedition nach England geliefert. Die Speditionskosten sollten dem englischen Betrieb in Rechnung gestellt werden.

Da die Rechnungen nicht bezahlt wurden, recherchierte der Betrieb aus dem Kreis Freudenstadt und musste feststellen, dass die Waren dort nicht angeliefert wurden und die Auftraggeberin in diesem Betrieb auch nicht beschäftigt ist. Zudem wurden von dem englischen Betrieb keinerlei Bestellungen an die betroffene Firma im Kreis Freudenstadt getätigt.

Die Ermittlungen des Kriminalkommissariats Freudenstadt dauern noch an. Die Polizei rät Betrieben bei der Abwicklung von Geschäften mit im Ausland ansässigen, unbekannten Betrieben nicht gutgläubig zu sein und die Existenz der Besteller beziehungsweise der Firmen vor dem Versand der Waren sorgfältig abzuklären.