Blumengestecke, eine Kerze und eine Karte am Tatort: Der tödliche Konflikt auf dem Freudenstädter Stadtfest schockierte die Menschen im Kreis Freudenstadt. Foto: Müller

Schlägerei mit Todesfolge auf Freudenstädter Stadtfest: Verfahren gegen Hauptverdächtigen noch fraglich.

Freudenstadt - Eine Körperverletzung mit Todesfolge überschattete im vergangenen Jahr das Freudenstädter Stadtfest und führte zu dessen Abbruch nach dem ersten Tag.

Am Sonntag gegen 3 Uhr hatte es eine Schlägerei in der Wallstraße gegeben. Dabei fügte der 17-jährige Hauptverdächtige aus Horb einem 19-jährigen Schüler aus Schopfloch zwei Schläge ins Gesicht und einen Tritt zu. Noch in der gleichen Nacht starb das Opfer.

Ob die Schlägerei in der Nähe des Stadtbahnhofs und der Tod des 19-jährigen in ursächlichem Zusammenhang standen, war eine schwierig zu klärende Frage. Ein medizinisches Gutachten wurde erarbeitet. Über dessen Ergebnis geben die Staatsanwaltschaft und das Landgericht Rottweil jedoch keine Auskunft. Nach einigen Monaten wurde der Hauptverdächtige aus der Untersuchungshaft entlassen. Im Januar, so teilte Staatsanwalt Frank Grundke mit, wurde gegen den jungen Horber Anklage erhoben. Über den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Eröffnung des Hauptverfahrens hat die Erste Große Jugendkammer des Landgerichts Rottweil aber noch nicht entschieden, wie Richter Daniel Scholze auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mitteilte. Es sei auch nicht absehbar, ob die Entscheidung noch in diesem Jahr falle. Dies sei auf die allgemeine Belastungssituation der Jugendkammer zurückzuführen – es gebe vorrangig zu behandelnde Fälle.

Die Strafverhandlung vor der Jugendkammer des Landgerichts Rottweil gegen den jungen Mann aus Horb wäre jedenfalls nichtöffentlich, da der Hauptverdächtige, mittlerweile 18 Jahre alt, zur Tatzeit noch nicht volljährig war.