Kreisforstamtsleiter Simon Stahl, Revierförster Alexander Singeisen, Erwin Schmid, der Präsident von Prosilva Schweiz ist, Jäger Ulrich Weber, Kreisforstmeister Res Guggisberg und Förster im Ruhestand Walter Trefz (von links) schauen sich gemeinsam die Wälder an. Foto: Störzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Schweizer Delegation zu Besuch in Freudenstadt / Austausch zum Thema Plenterwald

Zwischen Tannen, Heidelbeersträuchern und Moosen möchte eine Delegation aus der Schweiz – bestehend aus Unternehmern und Förstern aus Männedorf und Umgebung – mehr über die Wälder in und um Freudenstadt erfahren.

Freudenstadt. "Es ist sehr eindrücklich, was wir hier sehen", waren sich Kreisforstmeister Res Guggisberg und Kurt Gujer, Leiter Energieholz-Zentrum, einig. Beide gehören zur Schweizer Delegation, die aus der Gegend um Freudenstadts Partnerstadt Männedorf kommt, und sich aktuell drei Tage lang im Kreis Freudenstadt aufhält. Insgesamt sind 15 Personen mit dabei.

"Es ist kein offizieller Besuch", merkte Simon Stahl, Leiter des Kreisforstamts Freudenstadt an. "Die Gruppe informiert sich über den Umgang mit Waldkatastrophen und Plenterwäldern." Stahl berichtete, dass er die Schweizer Delegation bereits in den Stadtwald Dornstetten sowie in den Staatswald Kälberbronn geführt habe. In Dornstetten werde deutlich, so Stahl, was in 30 Jahren mit kontinuierlicher Pflege aus einem Wald entstehen könne. In Freudenstadt gehe die Tour dann weiter.

Bereits vor 100 Jahren habe sich die Stadt Freudenstadt dazu entschieden, den Wald in einen Dauerwald überzuführen, weiß der Kreisforstamtsleiter. "Das war damals ganz schön modern", bestätigt Stahl. Anschaulich ließe sich hier beantworten: "Wie sieht ein Wald aus, nachdem er 100 Jahre lang so bewirtschaftet wurde." Der Gedanke vom Dauerwald setze sich auch langsam in ihrer Heimat durch, berichteten die Schweizer. "Plenterwälder bieten Nutz, Schutz und Erholung auf einer Fläche", so Stahl. Unter einem Plenterwald ist ein bewirtschafteter Forst aus einheimischen Baumarten zu verstehen.

Erwin Schmid ist das erste Mal in Freudenstadt. Ihm gefällt, was er sieht. Der Austausch der Partnerstädte sei wichtig, meint er. Der Beginn eines solchen Austausches zum Thema Wald zwischen der Schweiz und dem Kreis Freudenstadt liegt laut Stahl bereits gute 100 Jahre zurück.

Walter Trefz, Förster im Ruhestand, findet, dass die Städte jeweils "die guten Dinge übernehmen und die schlechten nicht nachmachen" sollen. Und: "Die Partnerschaft zwischen Freudenstadt und Männedorf soll nicht in Vergessenheit geraten." Es gewinnen beide Seiten davon. Auch Kurt Gujer betont noch einmal: "Wir gehören alle ins selbe Boot." Er findet: "Freudenstadt ist ein sehr guter Platz für so eine Weiterbildung."