Auch Rampen können für Rollstuhlfahrer ein Hindernis sein. AOK-Geschäftsführer Hartmut Keller hat es bei einem Selbstversuch in Freudenstadt getestet. Foto: AOK Foto: Schwarzwälder-Bote

AOK-Chef sieht nach Rollstuhlfahrt Welt mit anderen Augen

Region. Den Kunden nah zu sein, schreibt sich die AOK Nordschwarzwald auf ihre Fahnen. Dazu zählt neben der örtlichen Nähe auch die Erreichbarkeit mit Rollstuhl oder Gehhilfen.

Barrierefreiheit zielt darauf ab, dass nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch ältere Menschen und Eltern mit Kleinkindern oder Kinderwagen einen ungehinderten Zugang zu Gebäuden erhalten. Nach den Prognosen des Statistischen Bundesamts wird sich die Zahl der 80-Jährigen und älter bis zum Jahr 2050 nahezu verdreifachen. Um so wichtiger wird es daher sein, die Barrierefreiheit weiter auszubauen.

In einem Selbsttest wollte sich Hartmut Keller ein Bild davon machen, welche Probleme und Schwierigkeiten Rollstuhlfahrer haben, wenn sie die AOK Nordschwarzwald besuchen wollen. Keller: "Man sieht die Welt ganz schnell mit anderen Augen. Leicht abfallende Straßen werden plötzlich zu Hindernissen, weil der Rollstuhl sich ständig in die Falllinie dreht, oder gut gemeinte Rampen mit schön anzuschauenden Mosaiksteinen werden zu einem unerwarteten Hindernis, da sich die kleinen vorderen Rollen dort verkanten". Seit diesem Selbsttest in Freudenstadt achte er bei seinen Besuchen der AOK-Kundencenter besonders darauf, dass auch die Wege vom Aufzug oder von der Rampe nicht versperrt sind. "Das Schlimmste bei meinem Test war, dass ich von zwei Mitarbeitern samt Rollstuhl die Rathaustreppe in Freudenstadt hinunter getragen werden musste, weil simuliert der Strom ausgefallen war und dadurch der Aufzug nicht funktionierte."

Für seine Häuser kann Hartmut Keller aber festhalten: Alle sind barrierefrei zugänglich. Manch schöne Treppe oder Rampe sieht er heute mit anderen Augen.