Die Investorengruppe Immo-Plex erhielt den Zuschlag für ein überschuldetes Hotel in Baiersbronn. (Symbolbild) Foto: Deck

Eigentümer kämpfen bis zuletzt. Investorengruppe sichert sich Immobilie bei Zwangsversteigerung.

Freudenstadt/Baiersbronn - Die Immo-Plexx ist offiziell neue Eigentümerin eines überschuldeten Hotels in einem Teilort von Baiersbronn. Das Amtsgericht Freudenstadt erteilte der Karlsruher Investorengesellschaft den Zuschlag.

Die Entscheidung gab Diplom-Rechtspfleger Kern am Freitagvormittag bekannt. Zum Verkündungstermin war diesmal nur ein Vertreter der Kreissparkasse Freudenstadt gekommen, eine der Hauptgläubigerinnen, die die Zwangsversteigerung betrieben hatten.

Ob  das Verfahren damit  beendet ist, muss sich zeigen. Innerhalb einer Frist von zwei Wochen können die Verfahrensbeteiligten noch Beschwerde beim Landgericht Rottweil einreichen. Gegen den Zuschlag hatte es Einwände gegeben. So hatte der Vertreter eines Pfandhauses aus Nordrhein-Westfalen bereits beim Versteigerungstermin am Mittwoch interveniert. Er ist offenbar in Sorgen, durch die aktuelle Berechnung des Mindestgebots auf seinen offenen Forderungen sitzen zu bleiben.

Auch die Inhaberfamilie kämpft offenbar bis zuletzt um den Betrieb, hat am Donnerstag noch einen Antrag eingereicht mit der Begründung, es habe einen Verfahrensfehler  gegeben. Doch es nutzte zunächst nichts. "Das konnte den Zuschlag nicht verhindern", sagte Kern.

Die Immo-Plexx GmbH und Co. KG mit Sitz in Karlsruhe erhielt den Zuschlag für 240.000 Euro. Außerdem muss sie den Hauptgläubigern rund 220.000 Euro zahlen sowie die Gerichts- und sonstigen Kosten übernehmen, die bei Grundstücksgeschäften fällig werden. Dazu zählen etwa Notar und Grunderwerbssteuer.

Das Anwesen in einer Baiersbronner Teilgemeinde umfasst das Hotelgebäude mit Gästezimmern, Gastronomie, Terasse und Wirtschaftsräumen mit einer Nutzfläche von 2300 Quadratmetern, dazu ein separates Tagungshaus mit 440 Quadratmetern sowie 0,17 Hektar Wald und rund 0,41 Hektar landwirtschaftliche Flächen. Ein Gutachter hatte den Verkehrswert  von 730.000 Euro für das gesamte Anwesen samt Inventar ermittelt.  Das Haus  – das Hauptgebäude stammt aus den späten 70er-Jahren –  wird als  renovierungsbedürftig eingestuft.

Der Fall zieht sich offenbar bereits seit Jahren hin. Im Vorfeld waren zwei Anläufe einer Zwangsversteigerung gescheitert. Zu den Hauptgläubigern gehörten neben der Bank das Finanzamt und die Gemeinde Baiersbronn. Was die Immo-Plexx mit dem  Komplex vorhat, ist noch nicht bekannt.