Umsteigen ist angesagt: Die S41 nach Eutingen und die Ortenau-S-Bahn stehen am Freudenstädter Hauptbahnhof bereit. Foto: Müller

Freudenstädter sind verärgert. Strecken nach Offenburg und Karlsruhe sind nicht betroffen.
 

Freudenstadt - Der Bahnstreik schneidet Freudenstadt von der Direktverbindung nach Stuttgart ab. Die Strecken nach Offenburg und Karlsruhe sind davon nicht betroffen.

Nur noch im Zweistundentakt gibt es derzeit eine Verbindung zwischen Freudenstadt Hauptbahnhof und Stuttgart. Reisende in diese Richtung müssen mit der S41 nach Eutingen im Gäu fahren und dort in einen Regionalexpress umsteigen. Die reine Fahrzeit verlängert sich dadurch aber nicht, sie bleibt bei 1:23 Stunden. Für den Umstieg in Eutingen haben die Passagiere gut acht Minuten Zeit. Laut Fahrplan der Deutschen Bahn im Internet können Reisende erst ab 8.19 Uhr in Richtung Stuttgart aufbrechen, frühere Verbindungen entfallen. Bis 22.19 Uhr bleibt der Zweistundentakt erhalten.

Zwischen 30 und 50 Prozent der Lokführer fehlten derzeit bei den Regionalverbindungen in Baden-Württemberg wegen des Streiks, erklärte ein Bahnsprecher auf Nachfrage. Doch da die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) eine Verbindung zwischen Karlsruhe und Eutingen im Gäu unterhält, ließe sich die Verbindung in die Landeshauptstadt zumindest im Zweistundentakt aufrecht erhalten.

Für Freitag fanden sich am Dienstag auf der Homepage der Bahn keine Änderungen. Soweit gehe die Planung noch nicht, sagte der Bahnsprecher. Ob der Zugverkehr am Sonntag nach dem Streikende problemlos anlaufe und auch die Direktverbindung nach Stuttgart wieder hergestellt sei, sehe er sehr kritisch. Das hänge stark davon ab, wie viele Lokführer in den kommenden Tagen arbeiteten. Er empfehle Reisenden, für ihre Planung die Internetseite der Bahn im Auge zu behalten, um rechtzeitig über Änderungen informiert zu sein.

Auf ihrer Homepage informierte die Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG), zu der auch die Ortenau-S-Bahn gehört, sie sei vom Streik nicht betroffen, die Züge verkehrten planmäßig. Allerdings könne es vereinzelt zu Behinderungen kommen.

Bei der AVG finden sich auf der Homepage keine Hinweise zu Ausfällen auf der Strecke Karlsruhe-Freudenstadt. Die Deutsche Bahn setzt auf die AVG, um die Verbindung zwischen Freudenstadt und Stuttgart aufrecht zu halten, sagte der Sprecher der Bahn.

Am Hauptbahnhof gestrandet ist derweil noch niemand, erzählte Maritta Haas. Als Mitarbeiterin der Eckert-Filiale direkt in der Bahnhofshalle hat sie das Geschehen gut im Blick.

Dennoch mussten einige ihre Pläne ändern: Bruno Willot aus Freudenstadt hatte mit den Verbindungen rund um Freudenstadt zwar keine Probleme, musste für seine Fahrt nach Freiburg im Breisgau aber umdisponieren: Statt nach Karlsruhe mit der Murgtalbahn und dann mit dem ICE weiter, musste er nun die Ortenau-S-Bahn und dann den Regionalzug nehmen. "Geht halt nicht anders", sagte er und zuckte mit den Schultern.

Das Ehepaar Hans und Barbara Günter aus Dornstetten ist zwar ohne Einschränkungen nach Freudenstadt gekommen. Weiter weg wagten sie sich aber nicht, um nicht doch irgendwo zu stranden, erzählten der 66-Jährige und die 60-Jährige.

Der 34-jährige Eduard Ludwig aus Waldachtal hat beim derzeitigen Streik noch keine Hindernisse oder Verspätungen hinnehmen müssen. Er sorgte sich aber, denn bei den vergangenen Streiks bei der Bahn hatte er wichtige Termine verpasst.

Weitere Informationen: Die Deutsche Bahn empfiehlt Reisenden, die Fahrpläne unter www.bahn.de im Auge zu behalten.