Der ehemaligen Heuboden im Stalltrakt wurde zum Dinnerraum umgebaut. Foto: Blaich

Ehemaliges Ausflugslokal im Christophstal ist zu einem Veranstaltungsort umgebaut worden.

Freudenstadt-Christophstal - Im Christophstal ist am Hang des Finkenbergs ein Schmuckstück entstanden: Das ehemalige Ausflugslokal Bärenschlössle ist zu einem Veranstaltungsort umgebaut worden.

Das Bärenschlössle steht bereits seit November für Hochzeiten, Geburtstage, Betriebsfeiern und Feste aller Art zur Verfügung. Aus dem "Wahrzeichen des Christophstals", vor allem aber aus dem Stallgebäude des Hofguts, ist nach umfangreichen Umbau- und Modernisierungsarbeiten ein Ort für Veranstaltungen entstanden.

Nachdem die ehemalige Pächterin des 1627 erbauten Hofguts vor rund drei Jahren aus Altersgründen den Restaurantbetrieb eingestellt hatte, stand das Gebäude zwei Jahre lang leer, bis Roland Gleichauf aus Donaueschingen Anfang des Jahres durch einen Artikel unserer Zeitung auf das "Liebhaberobjekt" aufmerksam wurde.

Rechtsanwalt Patrick Maneck von der Kanzlei Ziefle, Unger und Kollegen war von der Erbengemeinschaft aus Venezuela, der das Bärenschlössle gehörte, beauftragt worden, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Inzwischen sind die Eigentumsverhältnisse geregelt, denn Vincent Renner und seine Schwester Daniela Renner-Palacio haben das Anwesen gemeinsam gekauft. Beide sind Enkel des ehemaligen Eigentümers und leben in den USA.

Eigentümer reist extra aus den USA an

Zur Vorstellung des neuen Konzepts des Bärenschlössles war Vincent Renner extra aus den USA angereist. Es sei ihm und seiner Schwester wichtig gewesen, dass das Hofgut nicht verkommt und dass ein neues Konzept dafür gefunden werde, sagte er. Er freue sich, dass mit dem erfahrenen Gastronom und Hotelkaufmann Roland Gleichauf der passende Pächter für das Hofgut gefunden worden sei.

Zusammen mit seinem Geschäftspartner Achim Beck bietet Gleichauf im ehemaligen Stallgebäude des Guts schon seit November "Veranstaltungen von Kopf bis Fuß" an. Bereits vor 25 Jahren hat er sich mit seiner Firma "Happy Crazy" auf die Ausrichtung von Events und Partyservice spezialisiert. Dabei stehen vor allem Hochzeiten in seinem Terminkalender, aber auch alle andere Feste werden ausgerichtet. Ins Bärenschlössle habe er sich auf Anhieb verliebt und auch sofort gewusst, was er daraus machen werde, erzählte der neue Pächter.

Herausgekommen ist in Zusammenarbeit mit dem Architekten Joachim Haist ein stilvoll eingerichteter Dinnerraum im Obergeschoss auf dem ehemaligen Heuboden des Hofguts, der für 199 Gäste Platz bietet. Viel Wert wurde auf die Erhaltung des Holzes gelegt, und zwar sowohl im "Filetstück" im Obergeschoss als auch im ehemaligen Kuhstall im Erdgeschoss, der zur Lounge umgebaut wurde und in dem nach dem Essen gefeiert wird.

Auch an Ruheecke für Gäste gedacht

So zumindest sind die Pläne des neuen Pächters, denn im unteren Trakt wurden extra Schallschutzfenster zu den bereits vorhandenen Stallfenstern eingebaut, um eventuell aufkommenden Lärm einzudämmen. Stehtische, Sitzgruppen, ein modernes DJ-Pult und eine große Bar – alles ist vorbereitet, um zu feiern. An barrierefreie Toiletten und an eine Ruheecke, "falls einer der Gäste einmal eine Auszeit braucht", wurde beim Umbau ebenfalls gedacht.

Pächter hat noch viele weitere Pläne

Durchweg ist die Handschrift des neuen Pächters zu sehen, der mit vielen passenden und stilsicheren Details dem Bärenschlössle seine persönliche Note gegeben hat. Mit viel Liebe zum Detail hat sich dieser als Ästhet geoutet.

Aber Roland Gleichauf hat noch weitere Pläne. Er möchte das Hofgut nicht nur für Gesellschaften und Festivitäten öffnen, sondern noch weiter beleben und dort etwa Kleinkunst-Abende und kulturelle Veranstaltungen organisieren. In dieser Sache würden derzeit noch Gespräche laufen, sagte er.

Auch im Hauptgebäude des Hofguts sind die Umbauarbeiten fast abgeschlossen. Im ehemaligen Restaurant heißt es ab Januar "Meet my restaurant". Es ist kein öffentliches Restaurant mehr, sondern kann ebenfalls für Feiern oder Kochevents für bis zu 25 Personen gemietet werden.

Im Obergeschoss gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten für die Gäste. Als Höhepunkt wurde im komplett kernsanierten Erdgeschoss die Theke ausgebaut und durch eine neue "Event-Küche" ersetzt.

Der Vorplatz des Hofguts soll im Frühjahr angegangen werden. Auch dafür hat der neue Pächter schon viele neue Ideen. Das ganze Hofgut soll als "Wahrzeichen Freudenstadts" auch beleuchtungstechnisch neu in Szene gesetzt werden.