Mario Pachlhofer, Lena (3. und 4. von links) und Antonia Walkenhorst (vorne) mit den Schweizer Freunden in China. Foto: SSV Foto: Schwarzwälder-Bote

TischtennisTrio vom SSV Schönmünzach trainiert in China wie die Vollprofis / Jetzt Reise in Tokio angepeilt

Für sie ging ein Traum in Erfüllung: die Jugendlichen Mario Pachlhofer, Lena und Antonia Walkenhorst vom SSV Schönmünzach trainierten vier Wochen an der internationalen Tischtennisschule in Zhengding (China), wo sich regelmäßig auch die Nationalspieler des Landes auf die Turniere vorbereiten.

Zu Gesicht bekamen die drei auch die chinesischen Top-Ten-Spieler der Weltrangliste, allerdings nicht beim Training, denn dieses fand hinter verschlossenen Türen statt. Organisiert wurde der außergewöhnliche Aufenthalt vom Schweizer Club TTC Rapid Luzern, mit dessen Trainerin Ute Walkenhorst eine jahrelange Freundschaft verbindet.

Schnell wurde den drei Schwarzwäldern klar, dass sich hier alles um Tischtennis mit täglich zwei dreistündigen Trainingseinheiten dreht. Selbst Ausflüge zur Chinesischen Mauer und nach Peking wurden eher zum Randerlebnis. Nach einer sehr kurzen Aufwärmphase ging es jeweils an die Tische. Besonders gefordert wurden die drei Schwarzwälder von Trainer Bora Vang, immerhin die Nummer 83 der Weltrangliste, dessen Balleimertraining jeden Roboter an Schnelligkeit übertrifft. Zudem hatte jeder jeweils einen ganzen Tag denselben Chinesen als Partner, gegen den es dann hieß: Aufschlag – Rückschlag – freies Spiel mit laufender Technikkorrektur.

Ungewohnt war vor allem die strikte Geschlechtertrennung, so trainierten Mädchen und Jungen jeweils in verschiedenen Hallen. Das Problem, dass die chinesischen Trainer nur ihre Heimatsprache beherrschten, ließ sich durch einen norwegischen Betreuer lösen, der als Dolmetscher fungierte.

Dennoch waren die drei restlos begeistert und bekamen einen richtigen Motivationsschub; Mario Pachlhofer: "So gut habe ich noch nie gespielt! Jetzt muss ich dran bleiben." Die Eltern, die schon manches Opfer für die Leidenschaft ihres Sohnes erbracht und zuletzt auf eigenen Urlaub verzichtet haben, bestehen nach dem Realschulabschluss nun auf einer Berufsausbildung.

Jetzt ist der 17-jährige Egenhäuser erst einmal gefordert, die Welt der Arbeit mit jener des Sports so zu verknüpfen, dass er in beiden vorankommt. Für anderes wird da kaum Zeit bleiben. Indessen wünscht sich der Tischtennisbesessene einen weiteren Trainingsaufenthalt in Fernost: In den Winterferien würde er gerne zwei Wochen nach Tokio reisen.

Auch die Walkenhorst-Schwestern schweben auf einer Woge der Begeisterung für ihren Sport und gehen voll motiviert in die neue Runde. Nachdem die Mädels nach einem langen Nonstop-Flug von Peking in München angekommen waren, standen sie am übernächsten Tag schon wieder in der Schönmünzacher Halle und trainierten. Auffallend: Vor allem die Beinarbeit ist deutlich besser geworden und auch die Schnelligkeit ihres Spiels haben Lena (16) und Antonia (13) gesteigert. Mutter Ute beurteilt die Situation dennoch nüchtern: "Der Erfolg wird sich erst nach Wochen zeigen. Dazu muss jeder an sich weiterarbeiten, denn nur durch Erzählen von diesem außergewöhnlichen Erlebnis wird keiner besser."