In einem desolaten Zustand befindet sich die Hallwanger Straße in Grüntal. Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunalpolitik: Langer Kampf um die Landesstraße 409

Seit fast 30 Jahren kämpft der Freudenstädter Stadtteil Grüntal um den Ausbau der Landesstraße 409 (Hallwanger Straße), die in einem erbärmlichen Zustand ist. Im nächsten Jahr soll mit der Maßnahme endlich begonnen werden.

Freudenstadt. Ortschaftsräte und Ortsvorsteher bemühten sich immer wieder um den Ausbau der Straße, holten Politiker nach Grüntal und machten, wann immer es möglich war, auf deren schlechten Zustand aufmerksam. In diesem Jahr wollte das Land als Straßenbaulastträger nun den Deckenbelag erneuern. Bei der Durchsprache dieser Maßnahme, so erläuterte Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, im Gemeinderat, habe die Stadt erreichen können, dass die Maßnahme im nächsten Jahr als Teilausbau und Sanierung angegangen wird. Zwischenzeitlich gebe es auch eine Entwurfsplanung.

Vorgesehen seien ein durchgängiger Gehweg an der Bergseite, eine Verbreiterung der Engstelle beim Pfarrhaus durch eine Verschwenkung der Straße und die Erneuerung von Wasser- und Abwasserleitungen, so Müller. Der Abriss eines Hauses an der Engstelle sei aus Gründen des Denkmalschutzes nicht möglich.

Der Ausbau der Hallwanger Straße soll in zwei Abschnitten erfolgen. Die Kosten, die zurzeit noch nicht bezifferbar seien, teilten sich vier Partner, erklärte Müller. Für den Ausbau und die Sanierung der Straße ist das Land Baden-Württemberg zuständig, Gehwege und Randbereiche gehen auf Kosten der Stadt Freudenstadt, die dafür rund 250 000 Euro veranschlagt, die aber zuschussfähig sind. Die Kanalerneuerung nimmt der Eigenbetrieb Abwasser vor, und die Erneuerung der Wasserleitung und der Hausanschlüsse sind im Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke.

Rudolf Müller machte deutlich, dass bei den Gesprächen mit dem Regierungspräsidium klar geworden sei, dass es sich bei dem Zustand der Straße nicht mehr lohnt, noch Geld für einen neuen Belag in die Hand zu nehmen.

Grüntals Ortsvorsteher und Stadtrat Willi Armbruster (CDU) machte deutlich, dass der Stadtteil froh sei, in das Programm reingekommen zu sein. Auch Stadtrat Karl Müller von der SPD und Stadträtin Bärbel Altendorf-Jehle (Bürgeraktion) äußerten sich positiv. Dabei kamen auch Detailfragen wie die Absenkung der Bordsteine, damit sie zur Not von Fahrzeugen überfahren werden können, zur Sprache.

Karl Müller erläuterte, dass eine Bordsteinhöhe von rund vier Zentimetern für Autos kein Problem sei, falls sie an einer Engstelle auf den Gehweg ausweichen müssen. Einstimmig befürwortete der Gemeinderat den Ausbau der Landesstraße 409.