Wildschweine sind bei den Menschen meist nicht beliebt

 E s gibt nun schon seit einigen Jahren stark gespaltene Meinungen zum Thema Wildschweine. Immer wieder bekommt man zu hören, dass sie sogar bis in Großstädte eindringen, Gärten zerstören und nur Chaos anrichten. Viele Leute sehen das Wildschwein nur noch als ein großes Problem, obwohl es eigentlich nichts dafür kann.

Es gibt viele Gründe, warum ausgerechnet das Wildschwein so aktiv in den Wohngebieten ist – egal ob kleines Dorf oder große Stadt. Der erste Grund liegt schon lange Zeit zurück: die Ausrottung vieler Wildtiere wie dem Wolf und dem Bär. Diese waren für das natürliche Gleichgewicht in der Tierwelt zuständig. Da es diese aber leider nicht mehr gibt, "leidet" das Wildschwein gewissermaßen an einer Überbevölkerung, weil es keine natürlichen Feinde hat.

Mais Lieblingsspeise

In der Landwirtschaft wird seit einigen Jahren vermehrt Mais angebaut, weil man aus diesem billiges Biogas erzeugen kann. Was man dabei jedoch nicht beachtet, ist, dass der Mais zur Lieblingsspeise des Wildschweins zählt. Früher, als es nicht so viel Mais gab, ging es den Wildschweinen nicht so gut. In der Regel bekommt ein Weibchen (Bache) vier bis fünf Frischlinge pro Wurf. Früher konnte eine Mutter nur zwischen einem und zwei Junge aufziehen, da es zu wenig Nahrung gab und dazu die natürlichen Fressfeinde einige Junge fraßen. Heute jedoch geht eine Mutter mit ihren Frischlingen einfach auf ein Feld ihrer Wahl, und alle fressen sich je nach Bedarf satt. So bringt eine Bache meistens alle Frischlinge aufgezogen. Nun fragt man sich, warum die Tiere auch noch in Dörfer und Städte gehen. Auch hier findet man die Antwort wieder im Nahrungsangebot. Es ist für die Tiere wesentlich einfacher, in eine Stadt oder in ein Dorf zu gehen, als sich mühsam die Nahrung zu suchen. Entweder geht das Wildschwein auf Kompostansammlungen los oder sucht sich sonstige Mülleimer mit noch fressbarem Inhalt. Das Resultat: An fast jedem Ungleichgewicht in der Natur sind die Menschen beteiligt und verantwortlich, und durch das Zerstören von Gärten und Feldern wird das Wildschwein zum Problemtier erklärt und zur Jagd freigegeben. u Der Autor besucht die Klasse 8b der Grund- und Werkrealschule Dornhan-Loßburg