BehindertensportAndrea Rothfuss trägt die deutsche Fahne

Große Auszeichnung für die Loßburgerin Andrea Rothfuss. Bei ihrer dritten Teilnahme an Paralympics wird sie heute Abend die deutsche Paralympische Mannschaft als Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier der in Sotschi ins Stadion führen.

"Wir haben uns für Andrea Rothfuss entschieden, weil sie eine sehr erfolgreiche Athletin mit einer großen Vorbildfunktion ist und sie hier zu unseren Medaillenkandidatinnen zählt", erklärte der Chef de Mission, Karl Quade. "Cool" war die erste Reaktion der 24-Jährigen laut einer Mitteilung des Deutschen Behindertensportverbandes. "Das ist eine riesige Ehre als Erste der Mannschaft ins Stadion einzulaufen. Ich freue mich sehr und werde unser Team stolz anführen", sagt Andrea Rothfuss.

Andrea Rothfuss, der seit der Geburt die linke Hand fehlt, wird in Sotschi nach Turin und Vancouver bereits zum dritten Mal bei den Paralympics an den Start gehen. 2006 übertraf das selbst ernannte "Schwarzwaldmädel", das in Innsbruck Soziologie studiert, bei ihrer Premiere mit Silber im Riesenslalom alle Erwartungen. Vier Jahre später ließ sie in Kanada zweimal Silber (Riesenslalom, Slalom) und zweimal Bronze (Super-G, Abfahrt) folgen. Da liegt das Ziel für Sotschi klar auf der Hand: "Gold fehlt mir noch in meiner Sammlung. Oben auf dem Treppchen stehen, die Medaille um den Hals und mit Blick auf die gehisste schwarz-rot-goldene Fahne die Hymne hören – „das ist der Moment, den ich unbedingt erleben möchte, auf den ich jahrelang hinarbeite."

Im Alpincenter Rosa Khutor haben die deutschen Skifahrer mittlerweile zwei von drei Trainingseinheiten vor dem Abfahrtsrennen am Samstag absolviert. "Die Piste ist wie erwartet nicht ganz einfach zu fahren und war speziell im ersten Training sehr unruhig", berichtet Bundestrainer Justus Wolf und ergänzt: "Dennoch stimmt die Form. Unsere drei Mädels sind gut gefahren, die drei Jungs müssen noch etwas zulegen."

Bereits im Training vorne platziert waren dabei die Medaillenanwärterinnen Anna Schaffelhuber und Andrea Rothfuss. Monoskifahrerin Schaffelhuber war zum Auftakt am Mittwoch gleich die Schnellste und fuhr am Donnerstag trotz zweier großer Fahrfehler als Zweitbeste über die Linie.

Andrea Rothfuss wurde in der Klasse der stehenden Damen hinter Dauerrivalin Marie Bochet (Frankreich) ebenfalls Zweite. "Ich bin zwar noch nicht ganz zufrieden, kann mich aber bis Samstag noch steigern", so die Loßburgerin optimistisch vor ihrem ersten Wettkampfeinsatz bei den Paralympics in Sotschi.